Otto von Guericke |
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Steckbrief: Thomas Otto von Guericke lebte von 1602 bis 1682. Stichworte zum Lebenslauf von Otto von Guericke: Magdeburger Halbkugeln, elektrischer Generator und Elektrostatik. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Mit dem Experiment der Magdeburger Halbkugeln führte Otto von Guericke der Öffentlichkeit die Vakuumtechnik vor. | |
1602 |
Otto von
Guericke wird unter dem Namen Otto von Gericke in Magdeburg
geboren. Er als Sohn von Hans Gericke und
Anna von Zweydorff. Seine Familie zählt
zu den angesehenen Magdeburger Patriziern. |
1617 |
Otto von Guericke
bereitet sich auf die Laufbahn zum Ratsherrn vor. Er
erhält Privatunterricht und immatrikuliert sich dann an
der Universität Leipzig. |
1618 | Der böhmische Adel begehrt gegen die Dynastie der Habsburger auf. Mit dem Prager Fenstersturz beginnt der Dreißigjährige Krieg. |
1621 |
Otto von Guericke
erweitert seine juristischen Kentnisse in Jena. |
1623 |
Otto von Guericke
studiert an der Universität im
niederländischen Leiden. Seine Interessen sind
vielfältig, er beschäftigt sich
mit Festungsbau, Arithmetik, Geometrie und Fremdsprachen |
1626 |
Nach einer
längeren Studienreise heiratet er Margarethe Alemann, mit der
er drei Kinder hat. Otto von Guericke wird Bauherr im Rat der
Stadt Magdeburg. |
1631 |
Magdeburg, das sich im
Krieg auf die Seite von Gustav
Adolf von Schweden geschlagen hat,
erlebt seine schwersten Stunden. Truppen
von Kaiser
Ferdinand II., angeführt vom katholischen General Tilly,
rücken an die Stadtmauer heran. Nach zehn Tagen der Belagerung
erobern und
brandschatzen die Magdeburg. Bei der "Magdeburger Hochzeit" werden
20.000 Einwohner
getötet. Otto von Guericke gerät
in Gefangenschaft. Als reicher Bürger kann er sich bei den
kaiserlichen Soldaten freikaufen.
Anschließend flüchtet er nach Braunschweig. |
1632 |
Die kaiserlichen
Truppen verlassen das völlig verwüstete
Magdeburg. Otto von Guericke kehrt als Ingenieur zurück, um
den
Wiederaufbau zu leiten. Seine Dienste im Festungsbau werden auch von
Erfurt in
Anspruch genommen. |
1642 | Der Rat der Stadt
Magdeburg ernennt Otto von Guericke zum
offiziellen Abgesandten. Er nimmt später an den
Verhandlungen zum Westfälischen Frieden und dem
Reichstag in Regensburg teil. |
1645 |
Seine Frau stirbt.
Otto von Gericke beginnt mit seinen Versuchen zur Pneumatik
(griech. pneuma: Luft, Hauch). |
1646 |
Otto von
Guericke wird
einer der vier Bürgermeister der Stadt Magdeburg. |
1648 | Kaiser Ferdinand III., König Ludwig XIV. von Frankreich und Königin Christina von Schweden vereinbaren in Münster und Osnabrück eine neue Friedensordnung für Europa. Der Westfälische Friede beendet den Dreißigjährigen Krieg. |
1649 |
Otto von
Guericke konstruiert
die
Kolbenvakuumpumpe, die ihm für Versuche zu
den
Eigenschaften des Vakuums dient. Er weist nach, dass
zwar das Licht Vakuum durchdringt, nicht aber der Schall. |
1652 | Otto von Guericke heiratet Dorothea Lentke. Die Ehe bleibt kinderlos. |
Die Magdeburger Halbkugeln |
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1654 | Auf dem Reichstag in
Regensburg präsentiert Otto von Guericke in Anwesenheit von
Kaiser Ferdinand III. das spektakuläre Experiment der
Magdeburger Halbkugeln: Das Vakuum zwischen zwei Halbkugeln
hält diese zusammen, während sie von Pferdegespannen
auf beiden Seiten angezogen werden. Das Experiment wird 1656
und 1657 wiederholt. |
1663 |
Otto von
Guericke entwirft
das
Manuskript "Experimenta Nova ut vocantur
Magdeburgica de
Vacuo Spatio" (Neue, so genannte, Magdeburger Versuche über
den leeren Raum). Außerdem konstruiert er die
Elektrisiermaschine, den ersten elektrischen Generator zur Trennung von
positiven und negativen Ladungen. Noch vor Alessandro
Volta hat Otto von
Guericke damit eine Methode zur Gewinnung von
Elektrizität erfunden. |
1672 | Otto von Guerickes Schriften zu den Magdeburger Halbkugeln und anderen Experimenten werden in Druck gegeben. |
1681 | Guericke zieht zu
seinem Sohn Otto nach Hamburg. |
1686 |
Der Festungsbauer und
Physiker Otto von Guericke
stirbt im Haus seines Sohnes. Er wurde zum der
Begründer der Vakuumtechnik und der Elektrostatik, der
Wissenschaft der elektrischen Ladungen. |
Literatur: Kiaulehn, Walther: Die eisernen Engel. Eine Geschichte der Maschinen von der Antike bis zur Goethezeit. Neu aufgelegt, Hamburg 1953; Schneider, Ditmar: Otto von Guericke. Stuttgart 1997. |