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Gustaf Gründgens |
1899 |
Am 22. Dezember wird Gustaf
Gründgens in Düsseldorf als Sohn von Arnold Hubert
und Emmi Gründgens geboren. |
1917 | Erster Weltkrieg. Im dritten Kriegsjahr wird
Gründgens zum
Dienst eingezogen und erhält einen Stellungsbefehl an die
Westfront. |
1918 | Gustaf Gründgens wird Mitglied der
Fronttheatergruppe Saarlouis und später der Leiter der
Theatergruppe. |
1919-1920 | Gustaf Gründgens nimmt Unterricht an der
Hochschule für Bühnenkunst des Düsseldorfer
Schauspielhauses. |
1920-1928 | Drei Jahre lang tritt Gründgens auf
den Bühnen von Halberstadt, Kiel und Berlin
auf. Dann wechslet er für mehrere Jahre an
die Hamburger Kammerspiele. Gründgens spielt klassische Rollen
und Operetten, glänzt aber auch in
zeitgenössischen Dramen. Seine Spezialität sind
sowohl zwielichtige Charaktere wie auch Frauenhelden - nicht selten in
einer Person. |
1926 | Im Juni heiratet Gründgens Erika Mann, die
Tochter des Schriftstellers Thomas
Mann. Die Ehe hält nur
drei Jahre. |
1928-1933
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Gustaf Gründgens arbeitet als Schauspieler und
Regisseur an verschiedenen Berliner Bühnen. |
1929 | An der Berliner Kroll-Oper, die später von den
Nazis als "Parlament" genutzt wird, inszeniert Gründgens
seine ersten Opern. |
1930 | Mit der zunehmenden Popularität des Kinos
nimmt Gründgens erste Filmrollen an. |
1932 | Gustaf Gründgens tritt zum ersten Mal in
seiner Paraderolle auf, dem Mephisto aus Goethes Faust. |
1933 | Im Februar wird Gründgens durch Hermann
Göring zum künstlerischen Leiter des
Preußischen Staatstheaters ernannt und bereits im November
zum Senator der Reichskulturkammer, die Propagandaminister Joseph Goebbels
zur Gleichschaltung der Kultur dient. |
1934 | Gustaf Gründgens wird Intendant des
Preußischen Staatstheaters. |
Gründgens als Mephisto |
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1936 | Im Amsterdamer Exil erscheint Klaus Manns "Mephisto.
Roman einer Karriere". Der Sohn von Thomas Mann thematisiert
unverkennbar die Rolle
von Gustaf Gründgens im NS-Staat. Der Roman wird in
Deutschland verboten. Gründgens wird in den
Preußischen Staatsrat berufen. Er heiratet die Schauspielerin
Marianne Hoppe. |
1935-1945 | Gustaf Gründgens wird Generalintendant des
Preußischen Staatstheaters. Das Zentrum seines Spielplans ist
nun die deutsche Klassik. |
1945-1946
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Nach Kriegsende wird Gründgens für
mehrere Monate in sowjetischen Lagern interniert. Nach seiner
Entlassung arbeitet er am Deutschen Theater in Ost-Berlin. Seine Ehe
mit Marianne Hoppe wird geschieden. |
1947 | Gustaf Gründgens wird Regisseur an einer
West-Berliner Kabarettbühne. |
1947-1951
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Als Generalintendant der Städtischen
Bühnen wechselt Gründgens nach Düsseldorf,
wo er neben Klassikern auch moderne Autoren präsentiert. |
1948-1955
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Gründgens wird Präsident des
deutschen Bühnenvereins, wenige Jahre später Geschäftsführer der "Neuen Schauspiel GmbH" in Düsseldorf. |
1955-1963
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Als Generalintendant und künstlerischer Leiter
des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg ist Gründgens wieder
rehabilitiert. |
1959 | Mit seinem Ensemble spielt Gründgens in Moskau
und Leningrad. Er inszeniert "Faust I", "Der
zerbrochene Krug" und "Wallensteins
Tod". |
1963 | In der Rolle von König Philipp II. in Friedrich
Schillers
"Don Carlos" spielt Gustaf Gründgens zum
letzten Male. Am 7. Oktober stirbt er auf einer Weltreise in
Manila. |
1965 | Der erstmals erschienene bundesdeutsche Ausgabe des
Romans "Mephisto" von Klaus Mann wird auf Betreiben der Familie
Grüdgens gerichtlich verboten. |
1980/1981 | Istvan Szabo, dessen Familie den Holocaust im Versteck
bei Freunden überlebte, verfilmt "Mephisto" nach dem Buch von
Klaus Mann. Der Roman wird ohne weitere juristische Schritte publiziert. |
Literatur: Blubacher, Thomas: Gustaf Gründgens. Berlin 1999; Walach, Dagmar: Aber ich habe nicht mein Gesicht. Gustaf Gründgens – eine deutsche Karriere. Berlin 1999. |