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Albrecht von Wallenstein |
Steckbrief: Wallenstein lebte von 1583 bis 1634. Stichwörter zum Lebenslauf von Wallenstein: Feldherr, 30jähriger Krieg, Hochverrat. Zusammenfassung der Biographie: Der Feldherr Wallenstein kämpfte für den Kaiser - und wurde auf dessen Befehl ermordet. | |
1583 |
Wallenstein wird als Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein am 24. September in Hermanitz (Böhmen) geboren. |
1598 |
Nach dem frühen Tod seiner Eltern, die sich zu den Utraquisten, einer gemäßigten evangelischen Religionsgemeinschaft bekannt hatten, bringt ihn sein Onkel nach Olmütz in ein Konvikt (kirchliches Internat) der Jesuiten. Er tritt zur katholischen Kirche über. |
1604-1612 |
Nach der
Rückkehr von Studienaufenthalten in Italien tritt
Wallenstein bei Kaiser Rudolf II. in den
Kriegsdienst. Er wird nach einigen Feldzügen gegen
die Ungarn und Türken zum Hauptmann befördert. Er
heiratet Gräfin Lukretia von Landeck, die ihm nach ihrem Tod
große Ländereien in Böhmen
hinterlässt und wirbt auf eigene Kosten Landsknechte an. Diese
stellt er dem Kaiser zum Feldzug gegen die Republik Venedig zur
Verfügung. In Gradisca in Friaul unterstützt er
Erzherzog Ferdinand, den späteren Kaiser Ferdinand II. gegen
die Repulik Venedig. |
1618 |
Mit dem Prager
Fenstersturz bricht der Dreißigjährige Krieg aus. |
1619 | In Prag wird der Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zum Böhmischen König gewählt. |
1620 |
An der Schlacht am
Weißen Berg nimmt Wallenstein zwar nicht selbst teil,
unterstützt aber Kaiser
Ferdinand II.
und und Kurfürst
Maximilian I. von Bayern durch ein Reiterregiment
und übernimmt nach dessen Sieg umfangreiche Gebiete der
unterlegenen Protestanten. |
1625 |
Wallenstein stellt dem
Kaiser ein eigenes Söldnerheer zur Verfügung. |
1626 |
Am 25. April
schlägt Wallenstein an der Dessauer Elbbrücke die
Armee des Söldners und Heerführers Herzog
Ernst von Mansfeld, der im Auftrag des dänischen
Königs Christian IV. in den Krieg eingegriffen hatte. |
1627 |
Wallenstein erobert im
Bündnis sich mit dem katholischen Feldherrn Graf
von Tilly
Mecklenburg, Holstein, Schleswig und
Jütland. Vom Astronomen Johannes
Kepler lässt er sich Horoskope anfertigen. |
1628 |
Wallenstein beginnt
mit der Eroberung der Küstenstädte des Ostseeraumes.
Bei der erfolglosen Belagerung Stralsunds verliert er 12000 Mann. |
1929 |
Am 6. März erlässt Kaiser Ferdinand II.das Restitutionsedikt: Es räumt den katholischen Reichsfürsten das Recht ein, den alten Glauben zwangsweise durchzusetzen. Weil Wallenstein den Widerstand seiner Untertanen fürchtet, widersetzt er sich und schafft sich mit Kurfürst Maximilian von Bayern einen neuen Gegner, diesmal aus dem katholischen Lager. |
1630 |
Auf dem
Kurfürstentag in Regensburg wird
Kaiser Ferdinand II. zur Absetzung Wallensteins
genötigt. Dieser zieht sich
vorläufig zurück. Doch Wallenstein wird
schnell wieder rehabilitiert, nachdem Gustav Adolf
II. von
Schweden zunächst Norddeutschland eroberte,
und dann gegen den kaiserlichen Feldherrn Tilly bei
Breitenfeld in Bayern den Sieg errang. |
Die Schlacht von Lützen |
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1632 |
Von Juli bis September
belagert Wallenstein Nürnberg, das sich Gustav Adolf
angeschlossen hatte. Die Belagerung führt auf beiden Seiten zu
Hunger und Seuchen. In der Schlacht von Lützen am 16. November
treffen die Heere von Wallenstein und Gustav
Adolf II. aufeinander. Wallenstein verliert die Schlacht, doch der
Schwedenkönig findet bei Lützen den Tod. |
1633 |
Wallenstein bricht
einen vom Kaiser befohlenen
Winterfeldzug zur Unterstützung des bayerischen
Kurfürsten ab. Seine Gegner am
Wiener Hof unterstellen ihm Hochverrat. |
1634 |
Wallenstein wird am
25. Februar in Eger zusammen mit seinen nächsten Vertrauten
ermordet. Der Kaiser distanziert sich zwar von dem Mord, belohnt aber
die Mörder mit Geld, Gütern und der Erhebung in den
Adelsstand. Friedrich
Schiller wird den Niedergang des berühmten
Feldherrn in seiner Wallenstein - Trilogie verewigen. |
Literatur: Josef Polišenský und Josef Kollmann, Wallenstein – Feldherr des Dreißigjährigen Krieges, Köln 1997, Hellmut Diwald, Wallenstein. Eine Biographie, Berlin 1969, Neudruck 1987. |