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Johannes Kepler
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1571 |
Am 27.
Dezember wird Johannes Kepler
in der deutschen Freien Reichsstadt Weil der Stadt (20 km
östlich von Stuttgart) geboren. |
1591 | Kepler studiert Theologie an der Universität Tübingen und kommt mit den Ideen des Astronomen Nikolaus Kopernikus in Berührung. |
1594 |
Im Rahmen eines
Lehrauftrags für Mathematik an
der Universität Graz arbeitet Johannes Kepler eine
komplexe geometrische Hypothese aus, um die Entfernungen zwischen den
Planetenumlaufbahnen erklären zu können. Kepler hatte
aber fälschlicherweise Kreisbahnen angenommen. |
1596 |
Kepler
veröffentlicht ein Werk mit
dem Titel
Mysterium Cosmographicum (Das Weltgeheimnis), in dem er in spekulativer
Weise eine Verbindung zwischen dem kopernikanischen System und den
fünf von Platon
beschreibenen "platonischen Körpern" herstellt. Platons
regelmäßige Körper führen vom
Tetraeder (Pyramide) bis zum Ikosaeder (20-seitiger Würfel) |
1597 |
Im April heiratet
Kepler Barbara Mühleck. |
1600 |
Die katholische
Gegenreformation
pocht weiter auf die Gültigkeit des geozentrischen
Weltbilds
von Claudius
Ptolemäus und bedroht Leib und Leben der modernen
Astronomen. Kepler
flüchtet mit seiner Frau von Graz
nach Prag und wird Mitarbeiter des dänischen
Astronomen Tycho
Brahe. |
1601 |
Nach dem Tod von Tycho Brahe
übernimmt Kepler die
Anstellung als Mathematiker und Hofastronom von Kaiser Rudolf
II. |
1604 |
Kepler beobachtet eine
Supernova im Sternbild Schlangenträger und
veröffentlicht das Phänomen im Buch "De Stella nova
in
pede Serpentarii" (Vom neuen Stern im Fuße des
Schlangenträgers). |
1609 |
Mit seinem Werk "Die Astronomia Nova" (Neue Astronomie) teilt er das erste und zweite keplersche Gesetz der Öffentlichkeit mit. Nach dem ersten keplerschen Gesetz bewegen sich die Planeten auf Ellipsen (Kepler-Ellipsen), in deren einem Brennpunkt die Sonne steht. Nach dem zweiten keplerschen Gesetz überstreicht eine von der Sonne zu einem Planeten gezogene Linie (Fahrstrahl) in gleichem Zeitraum gleiche Flächen. Mit diesem Werk legt Kepler auch die Grundlagen für die Optik als Wissenschaft. |
1612 | Nach dem Tod seiner
Frau geht Johannes Kepler nach
Österreich und nimmt eine Stelle als Landschaftsmathematiker
am Akademischen Gymnasium in Linz an. Nach intensivem Studium der
Angaben zur Umlaufbahn des Mars entdeckt Kepler am 15. Mai 1618 das dritte
der nach ihm benannten Gesetze: Die Quadrate der Umdrehungsperioden
verhalten sich wie die dritten Potenzen des mittleren Abstands der
Planeten von der Sonne. |
1619 |
Er veröffentlicht sein Werk "Harmonices Mundi" (Die Harmonik der Welt). Kepler bezieht sich in seiner Darstellung der Planetenbewegung als Ausdruck einer Weltharmonie auf die Schule des antiken Mathematikers Pythagoras. |
1615
- 1620 |
Johannes Kepler
verteidigt seine Mutter, die der
Hexerei beschuldigt worden war, und erreicht ihre Freilassung. |
1618
- 1621 |
Das Werk "Epitome Astronomiae Copernicanae" entsteht. Es vereinigt die Entdeckungen Keplers in einem Band. |
1627 |
Albrecht
von Wallenstein unterstützt Kepler finanziell und
stellt ihm Druckmaterialien zur Verfügung. Im
Gegenzug erstellt Kepler Horoskope für den katholischen
Feldherrn. Keplers letzte große Werk "Tabulae Rudolfinae" (RudolphinischeTafeln) erscheint. Es enthält neue Tabellen der Planetenbewegung, die auf Brahes Daten basieren. Das Werk bildet für die kommenden 200 Jahre die Grundlage vieler astronomischer Berechnungen. Der englische Mathematiker und Physiker Isaac Newton stützt sich später bei der Formulierung seiner Theorie der Gravitationskraft auf die keplerschen Theorien. |
1630 |
Am 15. November stirbt
Johannes Kepler in Regensburg. |
Literatur: Geistfeld, Elisabeth: Johannes Kepler, Bamberg 1959; Mechthild Lemcke: Johannes Kepler dargestellt von Mechthild Lemcke, Reinbek bei Hamburg 1995. |