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Herbert Wehner

Steckbrief: Herbert Wehner lebte von 1906 bis 1990. Stichworte zum Lebenslauf von Herbert Wehner: KPD, SPD und Entspannungspolitik. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Herbert Wehner, der sich vom Kommunisten zum Sozialdemokraten wandelte, engagierte sich für Willy Brandts Entspannungspolitik zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Staaten des Ostblocks.
1906 Herbert Wehner wird am 11. Juli 1906 in Dresden geboren. Der Vater ist Schuhmacher, die Mutter Näherin. 
1921-1924 Durch Bildung und ein Stipendium befreit sich Herbert Wehner aus der Armut seines Elternhauses. Er absolviert eine Ausbildung im Verwaltungsdienst und eine kaufmännische Lehre.
1923-1926 Wehner verkehrt in anarchistischen und kommunistischen Kreisen. Er freundet sich mit dem Schriftsteller Erich Mühsam an. Wehner schreibt für Mühsams Zeitung "Fanal", gibt aber auch selbst eine Zeitschrift heraus, die "Revolutionäre Tat".
1927-1931 Zuvor war Wehner Mitglieder der Sozialistischen Arbeiterjugend SAJ, 1927 tritt er in die von Ernst Thälmann geführte Kommunistische Partei Deutschlands ein, die KPD. 1930 wird er Mitglied des sächsischen Landtags und stellvertretender Vorsitzender der KPD-Fraktion.
1933 Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten ist Herbert Wehner Sekretär des Politbüros der KPD in Berlin, wo er auch für Ernst Thälmann arbeitet. Am 30. Januar wird Adolf Hitler von Reichspräsident Hindenburg als Reichskanzler vereidigt. Kurze Zeit später beginnen die Verhaftungen von Kommunisten und Sozialdemokraten. Herbert Frahm, der sich später in Willy Brandt umbenennt,  flüchtet über Dänemark nach Norwegen. Herbert Wehner arbeitet im Untergrund weiter. Am 7. Februar organisiert er ein illegales Treffen von hochrangigen KPD- Funktionären.
1935 Wehner flüchtet nach Prag, später nach Paris. Dort gibt er die Zeitung "Informationen von Emigranten" heraus.
1937 Für die KPD reist Wehner nach Moskau, wo er für das Sekretariat der Kommunistischen Internationalen (Komintern) arbeitet. Es wird eine Untersuchung der Partei wegen der Verhaftung Thälmanns durch die Nationalsozialisten eingeleitet. 1939 werden die Vorwürfe fallen gelassen.
1941-1946 Im Auftrag der KPD reist Wehner nach Schweden. In dieser Zeit wird wegen "Gefährdung der Neutralität" von der schwedischen Polizei verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. 1942 wird er "wegen Verrat" aus der KPD ausgeschlossen. 1944 Heirat mit Charlotte Burmeister.
1946 Rückkehr nach Deutschland und Beitritt zur SPD.
1949 Wehner kandidiert erfolgreich für den Deutschen Bundestag.
1952 Aufstieg in den SPD-Parteivorstand
1958 Wehner wird stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender.
1959 Durchsetzung des Godesberger Programms des SPD. Die Sozialdemokraten bekennen sich zur sozialen Marktwirtschaft.
1966-1969 Wehner ist Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen in der Großen Koalition.
1961 Bau der Berliner Mauer am 13. August. Die Vorbereitungen leitete Erich Honecker.
1969 Die Große Koalition von Kanzler Kurt Georg Kiesinger zerbricht. Nach den Bundestagswahlen 1969 regiert eine Koalition aus SPD und FDP mit Willy Brandt als Bundeskanzler. Wehner engagiert sich als Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag für die Entapannungspolitik der sozialliberalen Koalition.
1971 Für seine Entspannungspolitik erhält Willy Brandt den Friedensnobelpreis. Wehner hatte im Vorjahr Jugoslawien besucht. 1971 und 1972 hält er sich auch in Polen auf
1973 In Ostberlin trifft Wehner mit Erich Honecker zusammen, dem Vorsitzenden des Staatsrates der DDR. Im selben Jahr besucht er mit einer Parlamentarier-Delegation die Sowjetunion.
1974 Der DDR-Spion Günter Guillaume wurde auf Willy Brandt angesetzt. Nach seiner Enttarnung tritt Brandt vom Amt des Bundekanzlers zurück. Das Verhältnis zwischen Brandt und Wehner verschlechtert sich.
1979 Tod von Herbert Wehners zweiter Ehefrau Charlotte.
1982-1983 Herbert Wehner veröffentlicht 1982 seine Biographie unter dem Titel "Zeugnis". im Folgejahr heiratet er seine Mitarbeiterin Greta Burmeister und zieht sich aus der aktiven Politik zurück.
1989-1990 Nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 beginnt der Prozess der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Am 3. Oktober 1990 tritt die Deutsche Demokratische Republik der Bundesrepublik Deutschland bei.
1990 Am 19. Januar 1990 stirbt Herbert Wehner in Bonn. Zuletzt war er an Alzheimer erkrankt.
Im Bundestag war der zum Sozialdemokraten gewandelte Kommunist Herbert Wehner wegen seiner Rhetorik berühmt, "gefürchtet" waren seine scharfzüngigen Zwischenrufe.
   
  Literatur:
Bahr, Egon: „Das musst du erzählen“. Erinnerungen an Willy Brandt. Berlin 2013; Leugers-Scherzber, August Hermann: Die Wandlungen des Herbert Wehner. Von der Volksfront zur Großen Koalition. Berlin 2002; Scholz, Michael F.: Herbert Wehner in Schweden 1941–1946. München 1995; Terjung, Knut: (Hrsg.): Der Onkel. Herbert Wehner in Gesprächen und Interviews. Hoffmann & Campe, Hamburg 1986.

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