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Friedrich Gottlieb Klopstock
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1724 |
Am 2. Juli kommt Friedrich
Gottlieb Klopstock als erstes von 17 Kindern eines streng pietistischen
Advokaten in Quedlinburg zur Welt. Der Vater |
1739 |
Nach dem Besuch des Gymnasiums kommt der junge Klopstock für zwei Jahre auf die Fürstenschule nach Schulpforta. Dort reift in ihm der Gedanke, ein Epos im Geiste Homers zu verfassen. Er liest zudem den griechischen Klassiker Pindar und die römischen Dichter Vergil und Horaz. |
1745-1748 |
Klopstock studiert Theologie in Jena und Leipzig und beginnt am "Messias" zu arbeiten, den er zunächst in Prosa, später in Hexametern anlegt. Das anonyme Erscheinen der ersten Teile dieses Werkes in der Zeitschrift "Bremer Beyträge" (Neue Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes) erregt großes Aufsehen. In Leipzig entstehen auch die ersten Entwürfe zum "Messias", zuerst in Prosa, dann standesgemäß in Hexametern. |
1748-1750 | Nach Sitte der Theologiekandidaten nimmt Kllpstock eine Hauslehrerstelle in Langensalza an. In diesen Jahren verliebt er sich unsterblich in Marie-Sophie. Klopstock erlebt Hoffnung, Enttäuschung und Entsagung. Es entstehen die schönsten seiner frühen Oden. |
1750 | Auf Einladung des Schweizer Philologen Johann Jakob Bodmer reist Klopstock nach Zürich. Er arbeitet weiter am "Messias". In den Alpen erfährt er, dass der dänische König ihn mit einem Jahresgehalt von 400 Talern nach Kopenhagen berufen will. Klopstock nimmt das Angebot an. Auf der Reise 1751 lernt Klopstock in Hamburg die Schriftstellerin Margareta (Meta) Moller kennen. Sie inspiriert ihn zu neuen Oden. |
1754 | Klopstock heiratet Meta Moller, doch sie stirbt schon
nach vierjähriger Ehe. Dreißig Jahre lang besingt
Klopstock sie in seinen Elegien. |
1759-1762 | Klopstock lebt in Quedlinburg, Braunschweig und Halberstadt. Er schreibt an Dramen, beispielsweise der "Hermannsschlacht". Einige Jahre später reist er nach Dänemark, wo er den Dichter Matthias Claudius trifft. Über seinen Bruder Viktor Ludwig Klopstock verhilft er ihm zu einer Anstellung. |
1770 | Mit Graf Bernstorff reist er ein weiteres Mal nach
Dänemark und verbringt weitere Jahre in Kopenhagen. |
Der Messias |
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1773 | Der "Messias" erscheint vollständig. Das von
Pathos getragene Werk inspiriert die Dichter des "Sturm und Drang". |
1776 | Markgraf Karl Friedrich von Baden lädt
Klopstock ein; dieser lebt vorübergehend in Karlsruhe. |
1789 | Klopstock heiratet im hohen Alter ein zweites Mal.
Johanna Elisabeth von Winthem ist ebenfalls Hamburgerin und die Nichte
Metas. Die Französische Revolution begrüßt
er zunächst enthusiastisch. Frankreich sieht er als Vorbild
zur Schaffung eines deutschen Nationalstaates. |
1792/93 | Klopstock wird 1792 zum Ehrenbürger der französischen Republik ernannt. Die Ermordung des Politikers und Wissenschaftlers Jean Paul Marat lässt ihn an der Revolution verzweifeln. Verbittert über die Brutalitäten verfasst er 1793 die Ode "Mein Irrthum". |
1803 | Als Klopstock am 14. März in Hamburg stirbt,
erweisen dem populären Dichter mehrere tausend Bürger
die letzte Ehre. Klopstocks Ruhm zeigt sich auch daran, dass
seine Zeitgenossen Goethe
und Lessing sich
auf ihn berufen. |
Klopstock, der Wegbereiter für die Epoche des Sturm und Drang, gilt als einer der literarischen Väter des deutschen Nationalstaates. Dabei verfolgt er das Komzept einer "Gelehrtenrepublik". | |
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Literatur: Hurlebusch Klaus: Friedrich Gottlieb Klopstock. Hamburg 2003; Hilliard, Kevin / Kohl, Katrin (Hrsg.): Klopstock an der Grenze der Epochen, Berlin u.a. 1995. |
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