Franz Liszt
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1811 |
Franz Liszt wird am 22. Oktober 1811 im burgenländischen Raiding geboren, das damals zu Ungarn gehört. Er ist Ungar deutscher Abstammung, und das einziges Kind von Georg Adam Liszt und seiner Ehefrau Maria Anna. |
1817 | Den ersten Klavierunterricht erhält Franz von seinem Vater im Alter von sechs Jahren. |
1820 |
Schon im Alter von neun Jahren zeit sich sein Talent als Pianist. Liszt gilt wie Mozart als Wunderkind. Nachdem er mit einem Klavierkonzert Beethovens an die Öffentlichkeit getreten ist, erhält Liszt von vermögenden Adeligen ein Stipendium über 6 Jahre. |
1822 |
Die Eltern wünschen die beste musikalische Ausbildung für ihren Sohn. Die gesamte Familie zieht nach Wien. Dort studiert Franz Liszt bei Mozarts "Rivalen" Antonio Salieri und dem Beethoven-Schüler Carl Czerny. |
1823 |
Die Familie Liszt geht in die europäische Kulturmetropole Paris. Nachdem Franz keinen Platz am Konservatorium erhalten hat, nimmt er Privatunterricht beim Musikpädagogen Anton Reicha und dem Opernkomponisten Ferdinando Paer. |
1827 |
Liszts Vater, der für seinen Sohn Konzertreisen durch Frankreich und England organisiert hatte, stirbt unerwartet. |
1830 |
Franz Liszt lernt den Schriftsteller Victor Hugo kennen. |
1835-1839 | Liszt lebt mit der Gräfin d'Agoult zusammen. Sie ziehen durch Frankreich, die Schweiz und Italien. Das Paar hat drei Kinder, darunter die Tochter Cosima. Sie wird später die Ehefrau von Hans von Bülow und Richard Wagner. |
Ab
1837 |
Liszt spielt die Sinfonien von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert. |
1840 | Komposition der "Ungarischen Rhapsodien", die vom Künstler höchste Virtuosität verlangen. |
1847 | Liszt lernt in Kiew die russische Fürstin Caroline zu Sayn-Wittgenstein kennen und lieben. Sie veranlasst ihn dazu, sich verstärkt dem Komponieren zu widmen. |
1848-1861 | Liszt arbeitet als Hofkapellmeister in Weimar. Nebenbei unterstützt er Friedrich Smetana bei der Gründung seiner Musikschule in Prag. |
1849 |
Richard
Wagner beteiligt sich am Dresdner
Mai-Aufstand gegen sächsische und preußische
Truppen. Er wird steckbrieflich gesucht. Franz Liszt
unterstützt Wagner bei seiner Flucht
nach Zürich. |
1849-1858 | Liszt komponiert die Orchesterwerke "Tasso", "Prometheus" und "Die Ideale". |
1850 |
Liszt dirigiert die
Uraufführung
von Wagners "Lohengrin" in Weimar. |
1854 | Zusammen mit dem Hoffmann von Fallersleben gründet Liszt den "Neu-Weimar-Verein". Ziel ist die "harmonische Verbindung von Kunst, Literatur und Wissenschaft". |
1855-1860 |
Richard Wagner gibt
Konzerte in London, Venedig, Brüssel und Paris. Mitte 1860
wird er amnestiert und kann wieder nach Deutschland reisen. |
1858 | Liszts freier Geist und seine wilde Ehe ruft die Moralisten und Neider auf den Plan. Sie stören die der Uraufführung der Oper "Der Barbier von Bagdad". Ein Tumult bricht aus. Anmerkung: Das Phänomen des Konzertabbruch nach Tumulten bricht erst 100 Jahre später in der Rock and Roll-Ära wieder aus. |
1859 | Liszt erhält den österreichische Adelstitel "Franz Ritter von Liszt". |
1861 |
Der Papst widerspricht der Hochzeit von von Franz Liszt und Caroline zu Sayn-Wittgenstein. Die Hochzeit platzt, das Paar trennt sich. Liszt geht nach Rom. |
Franz Liszt und Richard Wagner |
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1865 |
In Rom
empfängt Franz Liszt die niederen geistlichen Weihen. Seine
Kompositionen wendne sich religiösen Themen zu. Er
schreibt die Oratorien "Christus"
und die "Legende der heiligen
Elisabeth". Als Wagner ein Liebesverhältnis mit Liszts Tochter Cosima beginnt, bricht Franz Liszt jede Verbindung zu den beiden ab. |
1866 |
Abwechselnd hält sich Liszt in Rom und in Weimar auf. |
1870 |
Uraufführung der "Walküre" in München. Richard Wagner heiratet seine zweite Frau, Cosima Liszt. |
1872 | Am 22. Mai findet die
Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses statt. Zwei Jahre
später zieht die Familie in die "Villa Wahnfried". Erneuerung der Freundschaft zwischen Liszt und Wagner. |
1875 | In Budapest wird Liszt Präsident der neuen Musikakademie. |
1881 |
Bei einem Sturz bricht sich Liszt zwei Rippen. Auch sein allgemeiner Gesundheitszustand verschlechtert sich. |
1882 |
Uraufführung
des "Parsival" bei den zweiten Bayreuther Festspielen. |
1883 | Richard Wagner stirbt in Venedig an einer Herzkrankheit. Er wird überführt und im Garten der Villa Wahnfried beigesetzt. |
1886 | Liszt reist gesundheitlich angeschlagen zu den
Festspielen nach
Bayreuth. Seine Tochter Cosima inszeniert
die Festspiele. Am 31. Juli 1886 stirbt der Franz
Liszt in
Bayreuth. Er wird auf dem Bayreuther
Stadtfriedhof begraben. Liszt war ein Superstar seiner Zeit, ein "Paganini des Pianos". |
Literatur: Burger, Ernst: Franz Liszt. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. München 1986; Hamann, B.: Die Familie Wagner. Reinbek 2005; Hamburger, Klara: Franz Liszt Leben und Werk. Köln 2010; Hilmes, Oliver: Liszt. Biographie eines Superstars. München 2011. |