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Friedrich Hölderlin

1770
Johann Christian Friedrich Hölderlin, der große Dichter der Tübinger Romatik, wird am 20. März in Lauffen am Neckar geboren.
1784-1788
Hölderlin absolviert die Klosterschule in Denkendorf und anschliessend die Klosterschule Maulbronn. In Maulbronn lernt er die Werke von Klopstock, Schiller und dem Musiker und Schriftsteller Christian Friedrich Daniel Schubart kennen. Hölderlins erste eigene Gedichte entstehen.
1788
Hölderlin tritt in das berühmte Tübinger Stift ein, um Theologie zu studieren - doch im Bann hält ihn seine Begeisterung für den heißblütigen Dichter Friedrich Schiller. Die "Tübinger Hymnen" entstehen. Hölderlins Lebenslauf kreuzt sich in Tübingen mit zwei Studenten, die später als bedeutende Philosophen hervortreten. Auch der Dialektiker Hegel und der Naturphilosoph Schelling besuchen das Tübinger Stift.
1789
Mit dem Dichter Gotthold Friedrich Stäudlin gewinnt Friedrich Hölderlin einen späteren Freund und Förderer.
1790
Friedrich Hölderlin legt sein Magisterexamen in Tübingen ab.
1791
In Stäudlins Musenalmanach für 1792 werden die ersten Gedichte Hölderlins veröffentlicht.

Tübinger und Jenaer Romantik

1793
Schiller, seit 1789 Professor in Jena, weilt in Ludwigsburg. Er bietet Hölderlin eine Stelle als Hofmeister (Hauslehrer) bei Charlotte von Kalb in Jena an. Hölderlin nimmt an. Mit Hölderlin verbinden sich die Tübinger und die Jenaer Romantik.
1794
An der Universität Jena hört Friedrich Hölderlin Vorlesungen des Philosophen Fichte, der die Gründung eines deutschen Nationalstaats propagiert. Fragmente von Hölderlins "Hyperion" erscheinen in Schillers Zeitschrift "Thalia".
1796
Auf Vermittling tritt Hölderlin wieder eine Stelle als Hauslehrer an, diesmal bei der Bankiersfamilie Gontard in Frankfurt. Dort verliebt er sich in die Frau des Hausherrn, Susette Gontard.
1797
Veröffentlichung vom ersten Band des "Hyperion". Hölderlin sehnt das "goldene Zeitalter herbei". Stilistisch und inhaltlich orientiert er sich an der Formen der griechischen Klassik.
1798
Hölderlin muss Frankfurt verlassen: Er kommt bei einem Freund, dem Diplomaten Isaac von Sinclair, in Bad Homburg unter. Es entstehen philosophische Aufsätze, und Hölderlin arbeitet am Drama "Tod des Empedokles". Der griechische Philosoph, Rhetoriker und Mediziner Empedokles starb nach einer Legende ducrh Selbstmord, indem er sich in den Vulkan Ätna stürzte. Hölderlins Drama bleibt unvollendet.
1799
Der zweite Band des "Hyperion" erscheint.
1801
Für eine Weile siedelt Friedrich Hölderlin nach St. Gallen über, kehrt jedoch bald wieder nach Deutschland zurück. In Nürtingen entstehen die großen Hymnen und Elegien. Im Dezember begibt sich auf eine letzte Wanderschaft nach Frankreich.
1802
Ende Januar erhält Hölderlin eine Anstellung als Hilfslehrer in Bordeaux, doch er findet keine innere Ruhe. Mitte Juni trifft er völlig verwahrlost wieder in Nürtingen ein. Spätestens hier erreicht ihn die Nachricht vom Tod seiner Liebe Susette Gontard. Sie war an den Röteln gestorben.
1804
Hölderlin hatte Werke des griechischen Tragödiendichters Sophokles ins Deutsche übersetzt. Seine Ausgaben von "König Ödipus" und "Antigone" erscheinen in Frankfurt. Isaac von Sinclair holt den kranken Hölderlin wieder zu sich nach Bad Homburg.
1806
Wegen seiner Krankheit wird Hölderlin mit Gewalt in die Authenriethsche Klinik nach Tübingen verbracht. Die Ärzte bezeichnen Hölderlin als wahnsinnig, entlassen ihn aber später als unheilbar, bei "noch geringer Lebenserwartung".
1807
Friedrich Hölderlin kommt zur Pflege zu Schreinermeister Zimmer in Tübingen, wo er sich bis zu seinem Tod zurückzieht. Er wohnt in einem Turmzimmer, das später als "Hölderlinturm" zum Wahrzeichen Tübingens wird.
1826
Die schwäbischen Romantiker Uhland, Schwab und Kerner sammeln die Gedichte Hölderlins zu einer ersten Ausgabe.
1843
Am 7. Juni stirbt Friedrich Hölderlin in Tübingen. Der sensible Dichter beeinflusste eine Reihe berühmter Künstler. Vertont wurde Hölderlin vom jungen Carl Orff.
   
  Literatur:
Häussermann Ulrich: Friedrich Hölderlin, 1961 Reinbek; Bertaux Pierre: Friedrich Hölderlin, Frankfurt/Main 1978.

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