Carl Orff |
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Steckbrief: Carl Orff lebte von 1895 bis 1982. Stichworte zum Lebenslauf von Carl Orff: Orffsche Instrumente, Carmina Burana und Musikpädagogik. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Carl Orff befreite die Musikpädagogik von Fingerübungen und dem Einpauken von Tonleitern. | |
1895 | Carl Orff wird am 10. Juli 1895 in München geboren. Der Vater Heinrich ist Offizier, die Mutter Pianistin. |
Ab 1900 | Orff erhält Klavierunterricht von der Mutter, außerdem lernt er das Spiel von Cello und Orgel. In der Schule fällt er durch sein lebhaftes Wesen auf, lernt aber fleißig. Sein Interesse gilt der Musik und der Biologie, vor allem der Botanik. Bereits mit 8 Jahren besucht er eine Aufführung von Wagners Oper "Der fliegende Holländer". In der späteren Schulzeit beschäftigt er sich mit den alten Sprachen und der griechischen Tragödie. Deren wichtigste Vertreter sich Aischylos, Sophokles und Euripides. |
1911 | Orff vertont Texte von Heinrich Heine und den Romantikern, darunter Friedrich Hölderlin. |
1912 | Komposition eines Chorwerkes nach Friedrich Nietzsches "Also sprach Zarathustra". |
1913-1914 | Carl Orff studiert an der Königlichen Akademie der Tonkunst in München. |
1914 | Kaiser Wilhelm II. ruft in Deutschland zur Mobilmachung. Der Erste Weltkrieg beginnt, Orff nimmt eine kurze Zeit am Krieg teil, wird dann aber als Kriegsinvalide entlassen. |
1915-1919 | Orff arbeitet am Nationaltheater Mannheim und am Landestheater Darmstadt, dann kehrt er wieder nach München zurück und wird Kapellmeister an den Kammerspielen. |
1920-1927 | Orffs erste Ehe mit
Alice Solscher. Das Paar hat eine Tochter, die Schauspielerin Godela
Büchtemann-Orff. |
1924 | Beginn seiner musikpädagogischen Arbeit an der neu gegründeten Günther-Schule für Gymnastik und Tanz. |
Ab 1930 | Orff veröffentlicht
musikpädagiogische Schriften, darunter das "Schulwerk
für Kinder". Seine Pädagogik baut nicht auf Tonleiter- und Fingerübungen auf. Stattdessen setzt er leicht zu spielende Instrumente ein, die heute als "Orffsche Instrumente" bezeichnet werden. Hauptsächlich sind dies Klangstäbe, Xylophon, Metallophon, Glockenspiel, Trommeln, Triangeln und Zimbeln. |
1933 | Bie Nationalsozialisten übernehmen die Macht in Deutschland. Am 30. Januar vereidigt Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler als Reichskanzler. |
1936 | Für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele von 1936 komponiert Carl Orff den "Kinderreigen". |
Orffs Carmina Burana |
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1937 | Carl Orff findet mit
der Wiederentdeckung von Gesängen des Mittelalters zu seinem
Stil. Die Gesänge seiner "Carmina Burana" sind in
Chor und Solostimmen der Benediktbeurer Handschrift aus dem 13.
Jahrhundert entnommen. Die Uraufführung der Carmina Burana in Frankfurt/Main begeistert das Publikum. |
1939-1953 | Orffs zweite Ehe mit der Musiktherapeutin Gertrud Willert. 1939 Uraufführung von Orffs Märchenoper "Der Mond". Am 1. September Beginn des Zweiten Weltkriegs. |
1941 | In Gera Uraufführung der Trilogie "Orpheus", "Klage der Ariadne" und "Tanz der Spröden" |
1943 | Uraufführung von "Die Kluge" und "Cartulli Carmina". |
1945 | Ende des Zweiten Weltkriegs und der nationalsozialistischen Diktatur |
1950-1950 | Orff leitet die Meisterklasse für musikalische und dramatische Komposition an der staatlichen Hochschule für Musik in München. |
1952 | Orff komponiert eine musikalische Interpretation von Shakespeares "Sommernachtstraum". |
1954-1959 | Orffs dritte Ehe mit der Schriftstellerin Luise Rinser. |
1959 | In Stuttgart Orff inszeniert Orff "Ödipus, der Tyrann", seine Interpretation der griechischen Ödypus-Sage. |
Ab 1960 | Orffs vierte Ehe mit Liselotte Schmitz |
1961 | Orff übernimmt die Leitung des nach ihm benannten Orff-Institutes an der Musikakademie "Mozarteum" in Salzburg. Uraufführung seines Weihnachtsspiels "Ludus de nato infante mirificus" in Stuttgart. |
1972 | Orff erhält den Ehrendoktor der Uni München. Zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele komponiert er das Stück "Gruß der Jugend". |
1973 | Uraufführung seines Stückes "De Temporum Fine Comoedia" (Das Spiel vom Ende der Zeiten. |
1982 | Carl Orff stirbt am 29. März 1982 in München. Mit seiner kindgerechten Pädagogik setzte er neue Akzente in der Musikerziehung. Kritisiert wird er wegen seines Mitläufertums im Nationalsozialismus. |
Literatur: Gersdorf, Lilio: Carl Orff. Reinbek bei Hamburg 2002; Liess, Andreas: Carl Orff. Idee und Werk. Neubearbeitete Auflage.München 1980; Orff, Godela: Mein Vater und ich. München 1995. |