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Adam Smith |
Steckbrief: Adam Smith lebte von 1723 bis 1790. Stichpunkte zum Lebenslauf von Adam Smith: "Wealth of Nations", Kapitalimus und "Unsichtbare Hand". Kurze Zusammenfassung der Biographie: Mit der Allegorie der "unsichtbaren Hand", die den Egoismus der Einzelnen zum Wohle der Gesamtheit lenkt, begründete Adam Smith die Ideologie des Kapitalismus. | |
1723 |
Adam Smith
wird um den 5.
Juni in Kirkcaldy geboren, einer kleinen Gemeinde in Schottland. Der
Vater stirbt kurz vor der Geburt. |
1737 | Ab seinem 14.
Lebensjahr studiert Adam Smith an der
Universität Glasgow. Er hört Vorlesungen des
Moralphilosophen Francis
Hutcheson, einem der führenden Vertreter der schottischen
Aufklärung. |
1740
- 1746 |
Philosophiestudium am
renommierten Balliol College der Universität Oxford. An diesem
Institut lehrten und lernten eine Reihe internationaler
Persönlichkeiten. Im 14. Jahrhundert gehörte
der Reformator John Wyclif
zum Vorstand des Balliol College. |
1750 | Adam Smith wird
Professor für Logik in
Glasgow. Ein Jahr später wechselt er auf den begehrten
Lehrstuhl für Moralphilosophie. In dieser Zeit
entsteht eine
Freundschaft mit David
Hume,
einem philosophischen Wegbereiter für Immanuel
Kant. |
1758 | Smith wird zum Dekan
der Universität Glasgow
gewählt. |
1759 | Mit der
Veröffentlichung seines ersten Buches
"The Theory of Moral Sentiments" (Theorie der ethischen
Gefühle) macht sich Smith unter den britischen
Philosophen einen Namen. Er geht der Frage nach, wie es kommt, dass ein
selbstsüchtiges Wesen wie der Mensch zur moralischen
Urteilsbildung fähig ist. |
1763
- 1766 |
Adam Smith legt seine
Professur nieder und
übernimmt den finanziell lukrativen Posten des Tutors des
jungen Herzogs Henry Scott. Eine dreijährige Reise
führt sie nach Toulouse, Genf und Paris. In Paris begegnet
Smith u. a. dem französischen Wirtschaftsdenker Francois
Quesnay. Die Bildungsreise des Herzogs endet, als dessen
jüngerer Bruder, der sich der Tour angeschlossen hatte, an
Fieber stirbt. Adam Smith reist zurück nach Kirkcaldy, wo er
den
größten Teil des nächsten Jahrzehnts
verbringt und seine Abhandlung zur Ökonomie schreibt. |
1769 | James Watt erwirbt ein Patent auf seine verbesserte Dampfmaschine. Das Zeitalter der Industrialisierung beginnt. Die Auswirkungen der technischen Revolution werden ein knappes Jahrhundert später von Karl Marx analysiert. |
Wealth of Nations - Reichtum der Nationen |
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1776 | Im Jahr der
amerikanischen
Unabhängigkeitserklärung veröffentlicht Adam
Smith sein Hauptwerk "An Inquiry into the
Nature and Causes of the Wealth of Nations" (Wohlstand der Nationen -
eine Untersuchung seiner Natur und seiner Ursachen). Smith beschreibt
darin die Bedeutung von
Arbeitsteilung und Spezialisierung für den Wohlstand. Der
höchste Zweck des
Wirtschaftslebens besteht nach Adam Smith im freien Austausch von Waren
und Dienstleistungen. Mit seinem Liberalismus schafft Adam Smith einen Gegenentwurf' zum in Europa herrschenden Merkantilismus, der das Wirtschaftsleben durch staatliche Zölle einschränkte. Richelieu hatte den absolutistischen Staat geschaffen. Adam Smith stellte die Selbstbestimmung gegenüber. Der freie Wettbewerb soll die staatliche Wirtschaftslenkung ersetzen. |
1778 | Adam Smith wird zum
Zollkommissar von Schottland berufen und siedelt von Kirkcaldy ins
benachbarte Edinburgh über. |
1789 | In Europa
beginnt beginnt mit dem Sturm Bastille die
Französischen Revolution. In
den USA wird George
Washington wird zum ersten
Präsidenten gewählt. |
1790 | Adam Smith, der
unverheiratet geblieben war, stirbt am
17. Juli in Edinburgh. Er begründete die klassische Schule der Nationalökonomie und etablierte sie als eigenständige akademische Disziplin. Smith beschrieb einen Markt, auf dem im freien Wettbewerb wie durch eine "unsichtbare Hand" die persönlichen Interessen und Leidenschaften der Menschen in eine Richtung gelenkt werden, "die den Interessen der Gesellschaft als Ganzes sehr entgegenkommen". Adams Werk gilt zwar als "Bibel des Kapitalismus", er selbst war jedoch warnte er vor einem Wettbewerb ohne Rücksichtnahme. Er setzte ethisch handelnde Menschen als Marktteilnehmer voraus. Seine Vision vom Wohlstand der Nationen (Wealth of Nations) konnte bis heute nicht verwirklicht werden. Als bedeutender Ökonom steht Adam Smith in einer Reihe mit John Maynard Keynes. Der Anarchist Max Stirner begriff den Kapitalimus im Sinne von Adam Smith als "Waffe" gegen den Idealismus. Er übersetzte "Wealth of Nations" ins Deutsche. |
Literatur: Ballestrem, Karl: Adam Smith. München 2001; Linß, Vera: Die wichtigsten Wirtschaftsdenker. Wiesbaden 2007; Volpi, Franco/ Nida-Rümelin, Julian (Hrsg.): Lexikon der philosophischen Werke. Stuttgart 1988. |