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Walter Gropius
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1883 |
Walter Gropius wird am 18. Mai in Berlin geboren. |
1903-1907 | Walter Gropius studiert an den Technischen Hochschulen in München und Berlin-Charlottenburg Architektur. Er verlässt die Hochschule ohne Abschluss. |
1908-1910 | Walter Gropius arbeitet als Assistent für den Architekten, Typographen und modernen Industriedesigner Peter Behrens in Berlin. |
1910 | Gropius gründet eigenes Baubüro in
Berlin. Er lernt Alma Mahler kennen, die Frau des Komponisten Gustav
Mahler, und beginnt mit ihr ein Verhältnis. 1911 stirbt Gustav
Mahler, 1915 heiraten Walter Gropius und Alma Mahler. |
1911-1925 | Gropius arbeitet an seinem ersten bedeutenden
Bauauftrag, dem Fagus-Werk in Alfeld a.d. Leine, einem
richtungsweisenden Werk der modernen Architektur. Die ehemalige
Schuhleistenfabrik gehört heute zum Weltkulturerbe des UNESCO. |
Das Bauhaus |
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1919 | Gropius wird nach Weimar als Leiter der Hochschule
für bildende Kunst und der Kunstgewerbeschule
berufen. Bei seinem Amtsantritt werden die beiden
Institutionen vereinigt. Es entsteht Staatliche Bauhaus in
Weimar, kurz "Bauhaus". |
1920 | Die Ehe mit Alma Mahler wird geschieden. Auf Initiative von Gropius beginnt der Maler Paul Klee, am Bauhaus zu unterrichten. |
1920-1922 | Gropius' Büro entwirft ein Wohnhaus für den Berliner Unternehmer Adolf Sommerfeld und realisiert das „Weimarer Denkmal für die Märzgefallenen“. Das Denkmal erinnert an die Weimarer Bürger, die bei der Niederschlagung des rechtsextremen Kapp-Putsches 1920 durch putschende Soldaten der Reichswehr erschossen wurden. |
1922 | Walter Gropius gewinnt Wassily Kandinsky als Dozenten für das "Bauhaus". |
1923 | Ilse Frank, die Tochter eines Fabrikanten aus Hannover,
wird die zweite Ehefrau von Walter Gropius. |
1925 | Das Bauhaus zieht nach Dessau um. Dort
eröffnet Gropius ein neues
Büro unter Leitung von Ernst Neufert. Ab dieser Zeit
beschäftigt er sich zunehmend mit dem Massenwohnbau als
Lösung sozialer Probleme. Gropius
setzt sich für eine Rationalisierung des Baugewerbes ein, um
die Wohnungsnot zu lindern. |
1925-1926 | Walter Gropius entwirft das
Bauhausgebäude in Dessau. Es entsteht ein
Gebäudekomplex, der als Manifest der Bauhaus-Idee und einer
der herausragenden Bauwerke des 20. Jahrhunderts gilt. |
1926-1931 | Gropius entwirft zahlreiche Wohnbauprojekte: Es
entstehen die
Großsiedlung Dessau-Törten und die Siedlung
Dammerstock
in Karlsruhe. In Berlin entwirft er die Siemensstadt in Spandau und
die Uferbebauung am Wannsee. |
1928 | Gropius tritt vom Amt des Bauhausdirektors
zurück und gründet erneut ein
Architekturbüro in Berlin. Sein Nachfolger am Bauhaus wird ab
1930 Mies
van der Rohe. |
1934 | Die Nationalsozialisten greifen Gropius wegen dessen "marxistischer"
Bauweise an. Gropius emigriert nach
England und eröffnet zusammen mit Maxwell Fry ein
gemeinsames Büro in London. |
1937 | Gropius wird in die Vereinigten Staaten von Amerika als
Professor für Architektur an die Graduate School of Design der
Harvard University in Cambridge/Massachusetts berufen. |
1944 | Walter Gropius wird Staatsbürger des
USA. |
1946 | Gropius gründet zusammen mit jungen
amerikanischen Architekten die Arbeitsgemeinschaft
„The Architects Collaborative“ (TAC), die sich
besonders der Teamarbeit verpflichtet fühlt. |
1948-1950 | Gropius ist Präsident der internationalen Architektenvereinigung (CIAM). Der Gebäudekomplex „Harvard Graduate Center“ entsteht. |
1955-1957 | Gropius und TAC werden beauftragt, einen Wohnblock
für die internationale Bauausstellung in Berlin
(Interbau) zu entwerfen. Gropius errichtet ein neungeschossiges
Wohnhaus im Hansaviertel zwischen dem Großem Tiergarten und
der Stadtbahn. |
1958-1963 | In Kooperation mit anderen Architekten
entsteht in New York das Gebäude der Pan Am Airways. |
1962 | Ein Jahr nach dem Mauerbau versucht Westberlin, auf der begrenzten Fläche möglichst viele Wohnung zu errichten. Die Hochhaussiedlung Berlin Gropiusstadt entsteht. Den Grundstein für die Massenwohnanlage legt der regierende Bürgermeister Willy Brandt im Beisein von Walter Gropius. |
1969 | Walter Gropius stirbt am 5. Juli in
Boston/Massachusetts. Er gilt weltweit als Begründer des
industrieellen Bauens und zählt mit Mies van der Rohe, Le
Corbusier und Niemeyer
zu den großen modernen Architekten des 20.
Jahrhunderts. Einen Gegenentwurf zur Moderne schuf der Architekt und Künstler Friedensreich Hundertwasser, der sich stark von Antoni Gaudí inspirieren ließ. |
Literatur: |
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Droste, Magdalena: Bauhaus. Köln 1998; Gilbert Lupfer, Paul Sigel: Walter Gropius. Köln 2004; Haberlik, Christina : 50 Klassiker. Architektur des 20. Jahrhunderts. Hildesheim 2001. |