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August Bebel |
1840 |
August Bebel wird am 22. Februar 1840 in Deutz bei Köln geboren. Er ist der Sohn eines preußischen Unteroffiziers. |
1844 | Aufstand der schlesischen Weber. |
1846 | Tod des Vaters. |
1847-1854 |
August Bebel besucht die Armen- und Bürgerschule in Wetzlar. Nebenbei muss er seine Familie durch Heimarbeit unterstützen. |
1847 | Karl Marx gründet zusammen mit Friedrich Engels den "Deutschen Arbeiterverein". |
1848 | In London
veröffentlichen Marx und Engels das "Kommunistische Manifest",
einen Aufruf zum gewaltsamen Umsturz der
Herrschaftsverhältnisse. Die Deutsche Revolution
erkämpft
Pressefreiheit und die Vorbereitung einer deutschen
Nationalversammlung. Das Parlament in der Frankfurter Paulskirche
existiert aber nur bis 1949. |
1854-1864 | Auch die Mutter verliert August Bebel früh. 1954, im selben Jahr, beginnt er eine Lehre als Drechsler in Wetzlar. Es folgen Gesellen- und Wanderjahre in Süddeutschland und Österreich. In Leipzig lässt sich Bebel als Drechslermeister nieder. |
Ab 1861 | Bebel ist Mitglied des Gewerblichen Bildungsvereins. Im Selbststudium vertieft er sich in die Schriften von Ferdinand Lassalle. |
Die Gründung der SPD |
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1863 | Am 23. Mai 1853 gründet sich in
Leipzig der Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV).
Lasalle wird zum ersten Präsidenten gewählt. |
1864 | Karl Marx wird
Mitbegründer der "Internationalen Arbeiterassoziation" (Erste
Internationale) in London. Am 31. August 1864 stirbt Ferdinand Lassalle
nach einem Duell in Genf. |
1865 | Bebel wird Vorsitzender des Arbeiterbildungsvereins. Im gleichen Jahr schließt er Bekanntschaft mit Wilhelm Liebknecht. Unter Liebknechts Einfluß befasst er sich mit dem Marxismus. Marx selbst geht im selben Jahr auf Distanz zum ADAV. |
1866 | August Bebel und Wilhelm Liebknecht
gründen die Sächsische Volkspartei. Im selben Jahr heiratet Bebel in Leipzig die Tochter eines Eisenbahnarbeiters. |
1869 | In Eisenach gründen Bebel und Liebknecht die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP). Ihr Programm ist am Marxismus orientiert. |
1871 | Nach dem Sieg über Frankreich gründet
Otto
von
Bismarck
das Deutsche Reich. Wilhelm
I. nimmt widerwillig die
Kaiserkrone
an. Lieber wäre er Herrscher von Preußen geblieben. Bebel wird Mitglied des Deutschen Reichstags. Er behält das Mandat bis zu seinem Tode. |
1872 | Wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" und "Majestätsbeleidigung" werden Liebknecht und Bebel zu Haftstrafen verurteilt. In der Festungshaft befasst sich Bebel mit den Schriften von Marx und Engels. |
1875 | Bebel veröffentlicht die historische Schrift
"Der deutsche Bauernkrieg". Darin befasst er sich mit den politischen
Folgen der von Luther
eingeleiteten Reformation. Nach Ende der Haft nimmt Bebel in Gotha am "Vereinigungsparteitag" der Arbeiterbewegung teil. Die SDAP und der ADAV vereinigen sich zur SAP, zur Sozialistischen Arbeiterpartei. |
1878 | Bismarck erlässt das "Gesetz
gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der
Sozialdemokratie",
das zu einem Parteiverbot führt. Bebel wird in der Zeit der "Sozialistengesetze" zu einem scharfen Kritiker Bismarcks. |
1880 | Bebel begegnet Marx und Engels persönlich. |
1881 | Bebel wird wegen seiner politischen Arbeit aus Leipzig ausgewiesen. Er zieht nach Dreden. |
1890 | Fall des Sozialistengesetzes. In den Jahren zuvor hatte Bismarck seine Sozialgesetze erlassen, um "in der großen Masse der Besitzlosen die konservative Gesinnung erzeugen, welche das Gefühl der Pensionsberechtigung mit sich bringt". Bismarcks Haltung prägt Deutschland bis zur Einführung der "Hartz-IV"-Gesetze im Jahre 2005. |
1891 | Mit dem "Erfurter Programm" legt die nun in SPD (Sozialdemokratischen Partei Deutschlands) umbenannte Partei ihren marxistisch orientierten Kurs fest. |
1892 | Bebel wird Parteivorsitzender. Unter seiner Führung wächst die SPD zur Massenpartei. |
1899-1901 | Im "Boxeraufstand" wendet sich China gegen die Einmischung von Japan, den USA und den europäischen Großmächten auf die chinesische Politik. Bebel spricht sich im Gegensatz zu Kaiser Wilhelm II. gegen die Entsendung deutscher Truppen nach China aus. |
1909 | Nach dem Tod seiner Frau lebt August Bebel vorwiegend in der Schweiz auf. Er verfasst seine Biographie "Aus meinem Leben". |
1913 | August Bebel stirbt am 13. August 1913 im schweizerischen Passugg an. Die Trauerfeier wird in Zürich abgehalten. Vertreter sozialistischer Parteien aus vielen Ländern nehmen ebenso teil wie tausende einfacher Bürger. Nachfolger als SPD-Parteivorsitzender wird Friedrich Ebert, gemeinsam mit Hugo Haase. |
August Bebel leistete politische Arbeit für die Gründung und das Wachstum der SPD. Bedeutende SPD-Politiker sind Philipp Scheidemann, Kurt Schumacher, Herbert Wehner und Willy Brandt. | |
Literatur: Carsten, Francis L.: August Bebel und die Organisation der Massen. Berlin 1991; Seebacher-Brandt, Brigitte: Bebel. Künder und Kärrner im Kaiserreich. Berlin/Bonn 1988; Raddatz, F.J.: Karl Marx. Eine politische Biographie. Reinbek bei Hamburg 1975; Schmidt, Jürgen: August Bebel – Kaiser der Arbeiter. Biografie. Zürich 2013; Von Uexküll, Gösta: Ferdinand Lassalle in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten., Reinbek bei Hamburg 1974. |