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Michail Bakunin |
1814 | Michail Bakunin wird am 30. Mai 1814 Premukhino im russischen Gouvernement Twer geboren. Er wächst auf dem elterlichen Hof auf. Seine Familie gehört zum niederen Landadel. |
1818
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Geburt von
Karl
Marx. |
1829 | Michail Bakunin tritt in die Artillerieschule von St. Petersburg ein. |
1834 | Militärdienst
in einem russischen Regiment in Polen. |
1838 |
1838 in Moskau Philosophie. Fichte, Hegel und Schelling inspirieren ihn. Zu seinem Bekanntenkreis zählt der russische Literat und Revolutionär Alexander Herzen, der "Anwalt der Bauern". |
1840 | Fortsetzung des Studiums in Berlin. Beeinflusst von Feuerbach und den „Junghegelianern“ entwickelt sich Bakunin zum Revolutionär. |
1842 | Umzug nach Dresden. Im Oktober erscheint in Arnold Ruges „Deutschen Jahrbüchern“ sein Aufsatz „Die Reaktion in Deutschland“. Er schreibt unter dem Pseudonym „Jules Elysard“. |
1843 | Anfang 1843 kommt Bakunin nach Zürich. Von der russischen Justiz wird er in Abwesenheit zu Zwangsarbeit verurteilt. |
1843 | Preußen verbietet Marx die publizistische Tätigkeit. Daraufhin zieht dieser mit seiner Familie nach Paris. |
1844 | Auch Bakunin geht nach Paris. Dort stößt er auf Proudhon und Marx. |
1847 | Karl Marx gründet zusammen mit Friedrich Engels den "Deutschen Arbeiterverein". Wegen seiner Aktivität für die Befreiung Polens wird Bakunin Ende 1847 aus Frankreich ausgewiesen |
1848 | Bakunin kehrt im Februar 1848 nach Ausbruch der Revolution von Brüssel nach Paris zurück. In London veröffentlichen Marx und Engels das "Kommunistische Manifest". |
1849 | Dresdner Maiaufstand. Gemeinsam mit dem Komponisten Richard Wagner beteiligt Bakunin an den Barrikadenkämpfen. Er wird in Chemnitz verhaftet, und schließlich an Russland ausgeliefert. |
1851-1861 | Von 1851 bis 1854 ist Bakunin ist von 1851 bis 1854 zunächst in der Peter-und-Paul-Festung in St. Petersburg inhaftiert, anschließend in der Festung Schlüsselburg im Ladoga-See, danach in Sibirien.1861 gelingt ihm die Flucht nach Japan. Über die USA erreicht er London. Bakunin ist nun "Berufsrevolutionär". |
1863 | Bakunin löst zusammen mit Alexander Herzen den polnischen Aufstand von 1863 aus. Zudem stärkt er die anarchistische Bewegung in Russland, die viele Persönlichkeiten bei Attentaten ums Leben bringt. |
1864 | Karl Marx wird Mitbegründer der "Internationalen Arbeiterassoziation" (Erste Internationale) in London. Bakunin geht im selben Jahr nach Florenz und gründet die „Fraternité Internationale“. |
1865-1867 | Aufenthalt in Neapel. Bakunin verfasst 1866 den „Revolutionären Katechismus“, sein Manifest der sozilialistischen Ideen. Im September 1867 gründet sich in Genf die internationale „Liga für Friede und Freiheit“. Bakunin gehört dem Zentralkomitee an. |
1868 | Die Liga zerbricht. Bakunin baut die „Internationale Allianz der Sozialen Demokratie“ als Nachfolgeorganisation auf. |
1867 | Auf der Basis früherer Skizzen veröffentlicht Karl Marx veröffentlicht den Teil I. seines Hauptwerkes "Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie". |
1869 | Bakunin versucht eine Kooperation seiner "Allianz" mit
der
"Internationalen", Schließlich treten einzelne Gruppen der
Allianz als "Sektionen" bei. Es folgen ideologische Auseinandersetzunngen zwischen den antiautoritären „Allianz-Sektionen" und den zentralistisch ausgerichteten Anhängern einer von London geführten Organisation. Zudem lehnt Bakunin im Gegensatz zu Marx das vererbte Eigentum ab. Enttäuscht verlegt Bakunin seinen Wohnsitz von Genf nach Locarno. |
1870 | Bakunin nimmt am Aufstand von Lyon teil. Nach dessen Scheitern flüchtet er nach Marseille. |
1871 | Innerhalb der „Internationale“ nehmen die Konflikte zu. Der schweizer Anarchist und Schriftsteller James Guillaume plädiert für eine Beschränkung der Macht des von London gesteuerten „Generalrats“, und eine Stärkung der einzelnen Föderationen und Sektionen. |
Die Antiautoritäre Internationale von St. Imier |
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1872 | Auf dem 5. Kongress der "Internationalen Arbeiterassoziation" in Den Haag werden Bakunin und James Guillaume auf Initiative von Karl Marx ausgeschlossen. Von den Kommunistenspaltet sich ein anarchistischer Flügel ab. Im Hôtel de la maison de Ville im schweizerischen St. Imier gründet sich die "Antiautoritäre Internationale". Sie wird auch "St. Imier-Internationale genannt". |
1873 | Bakunin beendet seine Arbeit für die "Antiautoritäre Internationale" aus gesundheitlichen Gründen. Sein Glaube an die Anarchie als freiwillige Gemeinschaft, die von unten organisiert werden kann, ist gebrochen. |
1876 | Michail Bakunin stirbt
am 1. Juli 1876 in Genf. Er zählt mit Kropotkin, Stirner
und Proudhon zu den
führenden Vertretern des Anarchismus. Literarisch mit dem
Anarchismus verbunden ist Erich
Mühsam. |
Literatur: Guillaume, James: L'Internationale. Documents et souvenirs, Paris 1910; Linß, V.: Die wichtigsten Wirtschaftsdenker. Wiesbaden 2007; Nettlau, Max: Geschichte der Anarchie, Berlin 1927; Raddatz, F.J.: Karl Marx. Eine politische Biographie, Hamburg 1975. |