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Otto Hahn
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1879 |
Otto Hahn
wird am 8.
März in Frankfurt am Main geboren. Der Vater Heinrich ist
Glasermeister und Unternehmer, die Mutter
Charlotte Hausfrau. |
1894 |
Schon als Jugendlicher führt Ottos erste Experimente durch. |
1895 | Röntgen berichtet über die Entdeckung der X-Strahlen, die später in Röntgenstrahlen umbenannt werden. |
1896 |
Otto Hahn besucht die
Vorträge von Martin Freund zum
Thema "organische Farbstoffe". Die Veranstaltungen sind als
Schülervortäge des Frankfurter "Physikalischen
Vereins". |
1897-1901 |
Nach dem Abitur
studiert Hahn Chemie und Mineralogie an
den Universitäten in Marburg und München. Er tritt
dem
Naturwissenschaftlich-medizinischen Verein bei. |
1901 |
Am 24. Juli wird Hahn
zum Dr. Phil. mit magna cum laude
ausgezeichnet. Seine Doktorarbeit "Über Bromderivate des
Isoeugenols" wird von Professor Theodor
Zincke betreut. Ab Oktober dient Hahn für ein Jahr
der Armee. |
1902-04 |
Nach seiner
Militärzeit arbeitet Hahn
für zwei Jahre als Assistent für seinen Doktorvater
Professor Zincke. "Über die Einwirkung
von Brom auf Isoeugenol" erscheint, Otto Hahns erste
Veröffentlichung. |
1904-06 |
Hahn arbeitet als Assistent für Sir William Ramsa, dem Nobelpreisträger für Chemie 1904, am University College in London. Hahn trennt aus einem radiumhaltigen Salz das Radium ab, und entdeckte dabei das Thorium. Später reist er nach Montreal an die McGill-University zu Ernest Rutherford, wo er auf Thorium C und Radioactinium stößt. Im Sommer 1906 beginnt Hahn mit Forschungen an der Berliner Universität. |
1907 |
Erstmals begegnen sich
Lise Meitner und Otto Hahn. Viele der folgenden
Veröffentlichung entstehen gemeinsam. |
1908 |
Hahn und Meitner
entdecken das Actinium C. |
1909-1913 |
Durch eine Vielzahl
von Entdeckungen und
Veröffentlichungen macht sich Hahn einen Namen und
wird zum Professor ernannt. |
1914/15 |
Während des
ersten Weltkriegs dient Hahn dem
Heer, u.a. in der "Spezialeinheit für Gaskampf". |
1916 |
Hahn wird nach Berlin
versetzt. Er kann seine
Forschungsarbeit wieder aufnehmen. |
1919 |
An der Berliner
Universität erhält Hahn einen
Lehrstuhl für Radioaktivität. |
1922 |
Sein
Sohn Hanno wird geboren. Der Vater Heinrich stirbt in
Frankfurt am Main. |
1923-1925 |
Drei Jahre in Folge
seht Otto Hahn auf der Vorschlagsliste für den
Chemie-Nobelpreis. |
1929 |
Hahn wird zum Direktor
des Kaiser-Wilhelm-Instituts
für Chemie. |
1934 |
Nach der
Machergreifung der Nationalsozialisten zeigt Otto
Hahn Solidarität mit seinen jüdischen
Kollegen. Aus Protest gegen die Entlassung von Lise Meitner, Fritz Haber
und anderen kündigt er seinen Dienst an der
Berliner Universität. Hahn tritt häufig
zu Gastvorlesungen und Kongressen im Ausland an, bleibt aber
auch nach Hitlers
Machtergreifung in Deutschland. |
Spaltung von Uran und Bau der Atombombe |
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1938 |
Die
Verfolgung in
Deutschland spitzt sich weiter zu. Lise Meitner gelingt mit Hilfe von
Hahn noch 1938 die Flucht nach Stockholm über Holland und
Kopenhagen.
Hahns Ehefrau Edith erkrankt psychisch und befindet sich mehrere Monate
in Behandlung. Otto Hahn entdeckt im Dezember die Spaltung
von Urankernen bei Neutronenbestrahlung. Damit ist der Weg für
den Bau der Atombombe beschritten. Wissenschaftler in den USA
sehen die Gefahr der Entwicklung einer neuen Waffe für das
nationalsozialistische Deutschland. Der Bau einer
amerikanischen Atombombe wird mit Hilfe des emigrierten Physikers Albert
Einstein
vorangetrieben. Die technische Leitung wird später Rober
Oppenheimer
übernehmen. |
1939-1944 |
Hahn und sein Kollege Straßmann veröffentlichen ihre Arbeit "Über den Nachweis und das Verhaltender bei der Bestrahlung des Urans mittels Neutronen entstehenden Erdalkalimetalle". Bis zur Zerstörung des Kaiser-Wilhelm-Instituts in Berlin untersuchen sie die künstlichen Atomarten, die bei den Spaltreaktionen auftreten. |
1945 |
Alle seit 1939
nachgewiesenen Spaltprodukte des Urans
werden von Hahn und seinen Mitarbeitern tabellarisch geordnet. |
1946 |
Otto Hahn nimmt den Nobelpreis für Chemie in Empfang. Er ist Preisträger für das Jahr 1944. |
1947-1968 |
Begleitet von
zahllosen Ehrungen kämpft Hahn
während der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg international
für den Weltfrieden und den friedlichen Einsatz der
Kernenergie. Eine 1959 vorgeschlagene Wahl zum Nachfolger von
Bundespräsident Theodor
Heuss lehnt Otto Hahn mit der Begründung ab, dass
"ein
80-Jähriger genüge". Er spielt damit auf das hohe
Alter
von Bundeskanzler Adenauer
an. |
1968 |
Am 28. Juli stirbt
Otto Hahn in Göttigen, nur
wenige Tage vor seiner Frau Edith. |
Literatur: Walther Gerlach, Dietrich Hahn: Otto Hahn. Ein Forscherleben unserer Zeit, Stuttgart 1984; Klaus Hoffmann: Otto Hahn. Stationen aus dem Leben eines Atomforschers. Berlin 1979. |