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Johann Friedrich Herbart
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1776 |
Am 4. Mai erblickt Johann
Friedrich Herbart als Sohn eines Justizrats in Oldenburg das
Licht der Welt. |
1788 | Nach einigen Jahren der Erziehung durch Privat- und
Hauslehrer besucht Herbart schließlich das Gymnasium in
Oldenburg. Dort erwacht sein Interesse an philosophischen und
psychologischen Problemen. |
1794 | Herbart studiert in Jena Philosophie bei Professor Johann
Gottlieb Fichte, der im selben Jahr seinen Ruf an die Uni
Jena erhalten hatte. |
1797 |
In diesem Jahr tritt Herbart eine Anstellung als Hauslehrer der Söhne des Landvogts Steiger in Bern an. Einige seiner Freunde ziehen mit ihm von Jena in die Schweiz. |
1799 | Herbart lernt den Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi im schweizerischen Burgdorf kennen und lässt sich von seiner Unterrichtsmethode "mit Kopf, Herz und Hand" begeistern. |
1800 | Herbart kehrt zurück nach Deutschland.
In Bremen doziert er als Privatgelehrter für
Pädagogik. Vormittags ist er als Hauslehrer
tätig. |
1802 | Herbart promoviert und habilitiert an der Georgia
Augusta Universität in Göttingen. Im gleichen
Jahr erscheint sein erstes Buch, "Pestalozzis Idee eines ABC der
Anschauung". |
1805 | Einen Ruf der Universität Heidelberg als
ordentlicher Professor für Philosophie lehnt Herbart ab. Er
entscheidet sich stattdessen, als außerordentlicher
Professor an der Philosophische Fakultät in Göttingen
zu lehren. |
1809 | Herbart erhält einen Ruf der Uni
Königsberg, an den
ehemaligen Lehrstuhl von Immanuel
Kant. Zunächst zögert er, tritt die Stelle
aber an, weil seine Pädagogik mit ausschlaggebend
für das Angebot war. Mit 33 Jahren wird
Herbart ordentlicher Professor der Philosophie und Pädagogik
in Königsberg. Umgeben ist er von der Aura seines
berühmten Vorgängers Kant. |
1833 | Herbart kehrt nach Göttingen zurück.
Die Göttinger Universität überträgt
ihm
den Lehrstuhl für Psychologie, Philosophie und
Pädagogik. |
1835 |
Der "Umriss pädagogischer Vorlesungen" beinhaltet eine Zusammenfassung und Ergänzung Herbarts´ "Allgemeiner Pädagogik". |
1837 | Als die "Göttinger Sieben" - unter ihnen die
Brüder Jacob
und Wilhelm Grimm
- gegen die einseitige
Aufhebung des liberalen Grundgesetzes von 1833 durch
König Ernst August I. protestieren, stellt sich Herbart als
Dekan der Philosophischen Fakultät gegen
sie. Die Göttinger Sieben waeren eine Gruppe von liberal
eingestellten Professoren, die sich weigerten, ihren Dienststeid auf
die neue, restriktive Verfassung abzulegen Nicht nur in der
Professorenschaft, sondern auch bei den meisten Studenten verliert
Herbart an Vertrauen und Ansehen. |
1841 | Am 14. August stirbt Herbart in Göttingen. Er gilt als Begründer der wissenschaftlich ausgerichteten Pädagogik. Für seinen eher intellektuell orientierten Ansatz wird er später von der Reformpädagik kritisiert. Pädagoginnen und Pädagogen wie Rudolf Steiner, Maria Montessori, Peter Petersen und A.S. Neill lehnen den "Herbatianismus" als nicht kindgerecht ab. Maria Montessori lehrt die Pädagogik "vom Kinde aus". Heute zählt Herbart zu den Klassikern der Pädagogik. |
Quellen: | |
Asmus, Walter: Herbart. Eine pädagogische
Biographie. Band I und II. Heidelberg, 1968.; Tenorth, Heinz-Elmar
(Hrsg.): Klassiker der Pädagogik (Band 1), München,
2003. |