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Clausewitz



1780
Carl Philipp Gottfried von Clausewitz wird am 1. Juni 1780 in Burg bei Madgeburg geboren. Er ist der Sohn des Steuereinnehmers Friedrich Gabriel Clausewitz, der aus einer Pastorenfamilie stammt. Die adelige Herkunft der Familie ist umstritten, möglicherweise wurde das "von" in den Wirren des 30-jährigen Krieges selbst hinzuzugefügt. Im Siebenjährigen Krieg musste Friedrich Gabriel Clausewitz den Rang des Offiziers wieder ablegen.
1792
Nach einigen Jahren an der Lateinschule, dem Vorläufer des Humanistischen Gymnasiums, wird Clausewitz schon in jungen Jahren Soldat in einem Infanterieregiment. Der Vater erzieht seine Söhne preußisch und streng.
1793 Belagerung von Mainz, das durch französische Truppen besetzt ist. Eine Koalition aus Preußen und Verbündeten bombardiert Mainz, bis die Franzosen kapitulieren. Clausewitz ist ebenso an der Belagerung beteiligt, wie Heinrich von Kleist und Johann Wolfgang Goethe.
1801-1803
Clausewitz besucht Kriegsakademie in Berlin, die der preußische General Georg von Scharnhorst neu gegründet hat.
1805 In der Militärzeitschrift "Neue Bellona" veröffentlicht Clausewitz anonym einen Artikel über Kriegsführung.
1806 Der preußische König Friedrich Wilhelm III. setzt Napoleon ein Ultimatum, um seine Truppen zurückzuziehen, worauf der Kaiser der Franzosen nicht eingeht.
Napoleon siegt über die Preußen in der Schlacht bei bei Jena und Auerstedt. Clausewitz wurd nach der Kapitulation seines Bataillons zu Napoleon ins  Berliner Schloss gebracht. Als sich Napoleon über die Kriegserklärung Preußens gegen Frankreich verwundert zeigt, stellt Clausewitz für sich fest: „Der Eroberer ist immer friedliebend, er zöge ganz gerne ruhig in unseren Staat ein".
1807-1808 Clausewitz ist etwa ein Jahr als Kriegsgefangener in Paris interniert.
1808 Mitarbeiter an der preußischen Heeresreform, zusammen mit Freiherr von Stein, Gneisenau und Scharnhorst. 
1810 Heirat mit Marie von Bühl, der Tochter eines sächsischen Generals. Beginn der preußischen Bildungsreform unter Wilhelm von Humboldt, Schleiermacher, Fichte und Schelling.
1812 Clausewitz verlässt Preussen und tritt in russische Dienste.
1812 Nach dem Scheitern von Napoleons Russlandfeldzug stehen sich die Mächte Preußen und Russland verfeindet gegenüber. Als Diplomat erreich Clausewitz in der Konvention von Tauroggen einen Waffenstillstand. Die Konvention von Tauroggen ist der historische Hintergrund für Theodor Fontanes Roman "Vor dem Sturm".
1814 Clausewitz kehrt nach Preußen zurück.
1815 Teilnahme am letzten Feldzug gegen Napoleon, der mit der Schlacht von Waterloo endet. Napoleon wird für immer verbannt.
Ab 1823 Nachdem er für verschiedenen Verwaltungs- und Inspektionsarbeiten zuständig wurde, arbeitet Clausewitz an weiteren Schriften zur Kriegstheorie. In seiner Schrift Nachrichten über Preußen in seiner größten Katastrophe beschäftigt er sich mit den Ursachen, dem Verlauf und den Folgen der Schlacht von Jena und Auerstedt. Sein Hauptwerk "Vom Kriege" entsteht ebenfalls in dieser Zeit. Allerdings wird "Vom Kriege" erst nach seinem Tod im Nachlass gefunden. Nach Clausewitz ist Krieg die "Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln".
1827 Clausewitz und seine Brüder werden offiziell in den Adelsstand erhoben.
1830-1813 Nach Unruhen war Clausewitz in Polen stationiert. Wahrscheinlich hat er sich dort mit der Cholera infiziert. Clausewitz stirbt er am 16.11.1831 in Breslau an der Cholera.
  Bis heute ist Clausewitz umstritten. Während die politische Theorie Macchiavellis darauf abzielt, durch Machtbalance den Krieg zu vermeiden, ist Clausewitz der Krieg ein selbstvertändlicher Bestandteil der Politik - und dies auch in der parlamentarisch regierten Republik.
  Inspiriert hat Clausewitz, der neben der großen Schlacht auch den kleinen Krieg (Guerillakrieg) beschrieb, nicht nur preußische Militärs wie Moltke. Auch der Revolutionär Lenin und der Anti-Apartheits-Kämpfer Mandela hatten "Vom Kriege" gelesen. Für Mandela war, im Gegensatz zu Gandhi, die Gewaltlosigkeit kein zwingendes Prinzip seines politischen Kampfes. 
   
  Literatur:
  Aron, Raymon: Clausewitz. Den Krieg denken. Propyläen, Frankfurt am Main 1980; Clausewitz:Vom Kriege. 18. Aufl., Esslingen 1977. Kulla, Ralf: Politische Macht und politische Gewalt. Krieg, Gewaltfreiheit und Demokratie im Anschluß an Hannah Arendt und Carl von Clausewitz. Hamburg 2005.
   



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