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Alfred Döblin

1878 Am 10. August wird Bruno Alfred Döblin in Stettin geboren. Alfred ist das vierte von fünf Kindern einer jüdischen Familie.
1888
Nachdem der Vater mit einer jüngeren Frau nach Amerika ausgewandert ist, zieht die Mutter mit den fünf Kindern nach Berlin.
1900  Nach dem Abitur studiert Alfred Döblin Medizin und Philosophie in Berlin und Freiburg.
1902-1903  Mit "Der schwarze Vorhang" schreibt Döblin seinen ersten Roman.
1905  Döblin promoviert zum Doktor der Medizin. Seine Dissertation beschreibt die Gedächtnisstörungen bei der Korsakoffschen Psychose.
1910  Mit dem avantgardistischen Schriftsteller und Musiker Herwarth Walden, der von 1903-1902 mit Elke Lasker-Schüler verheiratet ist, gründet Alfred Döblin die expressionistische Zeitschrift "Der Sturm". Zu den Mitarbeitern der Zeitschrift gehören so verschiedene Autoren wie Selma Lagerlöf, Karl Kraus und Heinrich Mann.
1911-1912  Alfred Döblin heiratet und lässt sich als Psychiater im Berliner Osten nieder.
1913 "Die Ermordung einer Butterblume und andere Erzählungen" erscheint.
1914-1918  Im Ersten Weltkrieg wird Alfred Döblin als Militärarzt im Elsass eingesetzt
1915  Alfred Döblins "Die drei Sprünge des Wang-lun – Ein Chinesischer Roman" erscheint. Döblin erhält den Fontane-Preis.
1918  Döblins neuer Roman "Wadzeks Kampf mit der Dampfturbine" erscheint. Er tritt der USPD bei. Zwei Jahre später stellt Alfred Döblin den "Wallenstein" fertig, den er während des Krieges verfasste. In diesem expressionistischen Roman steht weniger Wallenstein selbst im Mittelpunkt, sondern Kaiser Ferdinand. In freier Interpretation führt Döblin die Motive der Protagonisten nicht auf politische oder religiöse, sonder auf wirtschaftliche Sachzwänge zurück. In marxistischer Tradition bestimmt das ökonomische Sein das Bewusstsein.
1924  Döblins Roman "Berge, Meere und Giganten" erscheint. Döblin wird Erster Präsident des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller.
1929  "Berlin Alexanderplatz – die Geschichte vom Franz Biberkopf" wird veröffentlicht. Alfred Döblin schafft den literarischen Durchbruch. Von Rainer Werner Fassbinder wird Döblins Roman ab 1979 als Serie verfilmt.
1933  Nach der Machtergreifung von Adolf Hitler ist der kritische Autor und Jude Alfred Döblin in Deutschland nicht mehr sicher. Er emigriert zunächst in die Schweiz, und dann nach Paris. Die deutsche Staatsbürgerschaft wird Döblin von den Nationalsozialisten aberkannt. 
1934-1939  Im Exil entstehen mehrere Romane: "Babylonische Wanderung", "Pardon wird nicht gegeben", die Amazonas-Trilogie und "Bürger und Soldaten". Außerdem arbeitet Alfred Döblin im Commissariat de´l Information, einer antifaschistischen Einrichtung.
1940 Hitler marschiert in Frankreich ein. Über Spanien und Nordafrika flieht Alfred Döblin in die Vereinigten Staaten. Dort arbeitet er als Drehbuchautor bei Metro-Goldwyn-Mayer in Hollywood.
1945  Döblin beginnt mit der Niederschrift des "Hamlet". Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrt Döblin als Chef des "Bureau des Lettres" (Kulturoffizier) der Französischen Militärverwaltung in Baden-Baden frühzeitiger als andere Exilanten er nach Deutschland zurück. Vermittelt wurde die Anstellung Döblins durch einen französischen Germanisten.
1946  Alfred Döblin ist Herausgeber der Zeitschrift "Das Goldene Tor". Die Zeitschrift wird nach sechs Jahren wieder eingestellt.
1949  Als Mitbegründer und Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur lässt sich Alfred Döblin für einige Jahre in Mainz nieder. 
1951 Wegen der fehlenden Aufarbeitung der NS-Zeit in der Adenauer-Ära zeigt sich Döblin über das Nachkriegsdeutschland enttäuscht.
1953  Die Döblins kehren nach Frankreich zurück, dessen Staatsbürger sie seit 1936 sind.
1956  Der Roman "Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende" erscheint.
1957 Am 26. Juni stirbt Alfred Döblin unerwartet in Emmendingen im Schwarzwald. Wenige Wochen später nimmt sich seine Frau in Paris das Leben. 
   
  Literatur:
Sander, Gabriele: Alfred Döblin, Stuttgart 2001; Schröter, Klaus: Döblin; Reinbek 1978.

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