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Athanasius

um 295/300
Athanasius (griech. Athanasios, der Unsterbliche) von Alexandria, auch Athanasius der Große, wird in Alexandria geboren. Er ist klein und von dunkler Hautfarbe. Seine Gegner bezeichnen ihn als "schwarzen Zwerg". Athanasius erhält eine ausgezeichnete griechische Erziehung. In seinen Werken zeigen sich fundierte Kenntnisse von Platon, Homer, Aristoteles und des Neuplatonismus. Zudem erwirbt er gute Bibelkenntnisse in Alexandria, dem auch theologischen Zentrum seiner Zeit. In seiner Jugendzeit kommt er mit den Mönchen in der ägyptischen Wüste in Berührung, unter ihnen Antonius der Große, einer der Begründer des östlichen Mönchtums. Sie beeinflussen seine persönliche Lebensführung stark und er findet mehrmals bei ihnen Zuflucht. Athanasius beginnt seine kirchliche Laufbahn als junger Sekretär bei Bischof Alexander von Alexandria.
313
Das Toleranzedikt von Mailand, eine Vereinbarung zwischen dem römischen Westkaiser Konstantin und dem Ostkaiser Licinius, gewährt den Christen  Religionsfreiheit.
319
Athanasius ist Diakon der Kirche von Alexandria. Der alexandrinische Priester  Arius lehrt, dass Jesus ursprünglich nicht existierte und erst später von Gott dem Vater gezeugt bzw. geschaffen wurde. Für Athanaius ist die Fleischwerdung Gottes in Jesus zentrales Glaubenselement. Im Arianismus sieht Athanasius eine falsche Lehre und eine Spaltungsbewegung des Christentums. 
321
Ein Rundschreiben des Bischofs Alexander, das den Arianismus verurteilt, dürfte zumindest teilweise aus der Feder von Athanasius stammen.
325
Konstantin beruft in der kleinen Stadt Nicäa (heute Türkei) ein Konzil ein, um den Streit mit den arianischen Christen zu schlichten, und die Stabilität im Reich zu sichern. Athanasius nimmt als Sekretär von Bischof Alexander an diesem ersten ökumenischen Konzil der Christenheit teil.
Von ihm stammt einer der erhaltenen Konzilsberichte. Das Konzil endet mit einem vorläufigen Sieg über den Arianismus und einem neuen orthoxoden (griech. für die "richtige Lehre") Glaubensbekenntnis.
328
Athanasius folgt Alexander als Bischof von Alexandria. Er vertritt er die neue Orthodoxie von Nicäa. Dich die Vorrechte seines Metropolitansitzes von Alexandria werden nicht nur von den Arianern in Frage gestellt. Bischof Melitios vertritt wie Arius den Anspruch, unabhängig vom Metropoliten Gottesdienste halten zu dürfen. Eine weitere Kirchenspaltung beginnt, das Melitianische Schisma.
335-37
Athanasius kann seine bischöfliche Autorität zwar mit Diplomatie verteidigen, er kommt aber nun in Konflikt mit Kaiser Konstantin, dem vor allem auf die Einheit der Kirche bedacht ist. Athanasius wird nach Trier verbannt. Nach dem Tod Konstantins des Großen verfügen seine drei Söhne, dass die zahlreichen wegen des arianischen Streits verbannten Bischöfe zurückkehren können.
339
Athanasius, nach dem Tod von Konstantin wieder nach Alexandria zurückgekehrt, muss die Stadt erneut verlassen. Er geht nach Rom, kann aber bald zurückkehren, wo er Beziehungen zu Papst Julius I. und zum römischen Klerus aufbaut. Es folgt eine Phase wechselnder Erfolge und Niederlagen im Streit mit den Arianern. Athanasius wird mehrmals verbannt und rehabilitiert.
342
Das Konzil von Serdica findet auf Vermittlung des Westkaisers Constans statt.  Gegner des Athanasius aus dem Osten verweigern jetzt seine Rehabilitation, Ostkaiser Constantius erlaubt erst 346 seine Rückkehr.
350
Nach dem Tod des Constans, der den arianischen Constantius zum Alleinherrscher machte, kommt es zu weiteren Machtansprüchen der Arianer. Athanasius wird durch ein vom Kaiser angeordnetes Konzil verurteilt und zur Flucht in den Untergrund gezwungen. Ab 356 taucht er bei den Mönchen in der Wüste unter.
nach 360
Athanasius schreibt die Vita Antonii, eine Biographie Antonius des Großen. Sie wird eine der grundlegenden Schriften für die christlichen Mönche sowohl der Ost- wie der Westkirche.
362
Kaiser Iulian Apostata gestattet seine Rückkehr, verbannt ihn aber im selben Jahr erneut.
365/66
Weiteres Exil unter Kaiser Valens.
367
Athanasius zählt in seinem Osterbrief diejenigen 27 Bücher des Neuen Testaments als kanonisch auf, die noch heute als solche angesehen werden. Seine Liste wird schließlich von einer Reihe von Synoden bestätigt und findet als Kanon des Neuen Testaments allgemeine Anerkennung.
373
Athanasius stirbt am 2. Mai in Alexandria. Sein Leben war vom Konflikt mit dem Arianismus bestimmt. Athanasius zählt mit Origines, Basileios und Chrysostomos zu den vier griechischen Kirchenvätern. Die Tradition schreibt ihm das Athanasische Glaubensbekenntnis zu. Zu seinen Werken gehören außerdem seine Reden gegen die Arianer und seine Briefe. Er ist Heiliger der westlichen und östlichen Kirchen. Gedenktag des Athanasius ist der 2. Mai.
   
  Literatur: Hans Frhr. von Campenhausen, Griechische Kirchenväter, 8. Aufl., Stuttgart 1993; Dietrich Ritschl, Athanasius, Zürich 1964.
   
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