Trajan |
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Steckbrief: Trajan lebte von 53 bis 117. Stichworte zum Lebenslauf von Trajan: Adoptivkaiser, Dakerkriege und Trajansäule. Kurze Zusammenfassung der Biographie: Unter Kaiser Trajan erreicht das Imperium Romanum seine größte Ausdehnung. | |
53 |
Kaiser Trajan wird unter dem
Namen Marcus Ulpius Traianus am 18. Sept. 53 in der Ortschaft Italica im
Süden Spaniens geboren. Er ist der Sohn des gleichnamigen
Konsuls Trajan und der Marcia.
Über seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt. |
Ab
ca. 73 |
Trajan durchläuft die klassische
römische Militär- und
Ämterlaufbahn. Er wird Legionslegat, Praetor, Konsul
und zuletzt
Statthalter von Obergermanien. |
Um 76 | Hochzeit mit Pompeia Platina. |
97 | Von Kaiser Nerva wird Trajan adoptiert und zum
Mitkaiser ernannt. Damit wird Trajan der erste der sogenannten
Adoptivkaiser. Zu dieser Gruppe von Kaisern, die nicht als leibliche
Söhne auf den Thron gelangten, gehören auch Hadrian
und Marc
Aurel.
Außerdem ist Trajan der erste Kaiser, der aus der Provinz
stammt. |
98 |
Nach dem Tode Nervas am 27. Januar 98 ist Trajan Alleinherrscher. Er führt die schon unter Domitian begonnenen Kriege am Rhein fort. |
99 | Trajan geht nach Rom und bereitet die Dakerkriege vor. |
101/02 und 105/06 | Dakerkriege. Im Jahr 102 beginnt der Bau der
berühmten
Steinbrücke über die Donau (zwischen dem heutigen
Rumänien und Serbien) durch Trajans Baumeister Apollodor. Nach
dem 2. Dakerkrieg wird Dakien zur römischen Provinz. |
106 | Das Imperium Romanum annektiert die Provinz Arabia Petraea. Das Gebiet umfasst die Halbinsel Sinai und den westlichen Teil des heutigen Jordaniens. |
Um
112/113 |
Bithynische Christenprozesse. Trajan einigt
sich in einem Briefwechsel mit
dem Statthalter Bithyniens, C.
Plinius Secundus (Plinius der Jüngere) über
eine teilweise Rücknahme der von Nero begonnenen und
Domitian weitergeführten Christenverfolgung.
Danach werden Christen
nur noch auf eine Anzeige hin verhaftet. |
Die Trajansäule |
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113 | Einweihung des von Apollodor gebauten Trajansforums am
Forum Romanum mit einem Markt und dem nicht erhaltenen
Triumphbogen. Die berühmte Trajanssäule aus Marmor,
die ca. 40
Meter hoch ist, stellt in einem ca. 200 Meter langem
Reliefband die Eroberung Dakiens dar. An der Spitze befindet
sich eine Statue Trajans. Sie geht im Mittelalter verloren, und
wird durch eine Figur des Heiligen
Petrus ersetzt. |
114-117 | Partherkriege. Armenien, Mesopotamien und Assyrien
werden ömische Provinzen. Das Imperium Romanum
erreicht unter Trajan seine seine
größte Ausdehnung. |
115-117 | Jüdischer Aufstand in Ägypten und der
Cyrenaica, einer Landschaft im östlichen Libyen. Der Aufstand
wird ebenso niedergeschlagen der jüdische
"Diasporaaufstand" in Mesopotamien. |
117 |
Trajan stirbt am 7.
August 117 auf der Heimreise nach Rom in Selinus in
Kilikien, einer Region im Südosten Kleinasiens. Die Urne mit
Trajans Asche wird nach Rom gebracht und im Sockel der
Trajanssäule beigesetzt. Neuer Kaiser wird Hadrian.
Nach der
nach Darstellung von Trajans Witwe wurde er auf dem Totenbett
adoptiert. |
Trajans Regierung zeichnet sich durch eine geordnete
Verwaltung im Sinne der Flavischen Kaiser (Vespasian, Titus und
Domitian) aus. Das Verhältnis
zum Senat wird als einvernehmlich geschildert. Weitere Erfolge Trajans
sind die Blüte von Literatur und Kunst, die Expansion des
Römischen Reiches zu
seiner größten Ausdehnung und zahlreichen
Städtegründungen. Trajans Regierungsperiode zeichnet sich auch durch eine rege Bautätigkeit aus. Es entstehen Straßen, Brücken, Bäder, Aquädukte, Kanäle, das Trajanforum und die Trajansthermen. Begonnen wurde der Neubaus des Pantheons in Rom und der Trajanswall in der Region Dobrudscha in Südosteuropa. Zudem ordnete Trajan die Alimentationen neu und schuf damit Ansätze eines Sozialsystems. Der erste Adoptivkaiser Trajan läutete eine glückliche Epoche des Römischen Reiches ein. |
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Literatur: Zu Löwenstein: Traianus, München und Wien 1981. Mommsen, Theodor / Demandt, Barbara / Demandt, Alexander: Römische Kaisergeschichte. Nach den Vorlesungsmitschriften von Sebastian und Paul Hensel 1882/86, München 2005. |
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