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John Dewey

1859
Der Philosoph, Pädagoge und Psychologe John Dewey wird am 20. Oktober in Burlington im US-Bundesstaat Vermont (Neuengland) als dritter von vier Söhnen des Kolonialwarenhändlers Archibald Dewey geboren.
1879
Nach seinem Abschluss an der University of Vermont arbeitet Dewey als Lehrer in Oil City im Bundesstaat Pennsylvania.
1882  Besuch der John Hopkins Universität in Baltimore im US-Bundsstaat Maryland. Einer seiner Lehrer ist der Mathematiker und Philosoph Charles Sanders Peirce. Peirce gehört zu den Hauptvertretern des amerikanischen Pragmatismus'. Im Pragmatismus ist Handeln nicht an ethische Grundsätze gebunden, sondern an der Problemlösung orientiert.
1884
Dewey promoviert mit einer Arbeit über die Psychologie des deutschen Philosophen Immnuel Kant. Dabei beschäftigt sich Dewey auch mit dem Idealismus von  Georg Friedrich Wilhelm Hegel.
1884 - 1894
Dewey ist Dozent an den Universitäten von Michigan und Minnesota. Er schließt Freundschaft mit dem Philosophen und Soziologen George Herbert Mead. Die Familen von Dewey und Mead wohnen in Ann Arbor und später in Chicago benachbart.
1886
Dewey heiratet Alice Chipman.
1894  Auf Betreiben des Philosophen James Hayden Tufts erhält John Dewey einen Ruf an die gerade vier Jahre alte Universität von Chicago. Als Vorsitzender des Departments für Philosophie, Psychologie und Pädagogik begründet Dewey zusammen mit Angell, Mead, Moore und Ames das Theoriegebäude des Pragmatismus. Der Pragmatismus wird als erste genuin amerikanische Philosophie angesehen. Er grenzt sich auf der linken Seite vom Marxismux und auf der rechten Seite vom Idealismus ab. Amerika hat sich damit vom europäischen Erbe befreit. Dewey erkennt den von Platon aufgezeigten Zusammenhang zwischen Pädagogik und Staat. Er initiiert die Errichtung eine Versuchsschule.
1903
"Studies in Logical Theory" erscheint.
1904 - 1930
Dewey erhält den Lehrstuhl für Philosophie an der Columbia University (New York City).
1908
"Ethics" erscheint zusammen mit J. H. Tufts. In seiner Ethik verwirft Dewey die Annahme grundlegender Normen und Ziele, die der Idealismus von Hegel und Kant 'a priori' voraussetzte.
1910 Veröffentlichung von "How we think" und "The Influence of Darwin on Philosophy and Other Essays in Contemporary Thougt". Dewey untersucht, wie menschliches Wissen im Laufe der Evolution entsteht.
Dewey stellt fest, dass es sich immer aus Problemsituationen heraus entwickelt, und wie ein Werkzeug eingesetzt wird. Wahrheit ist nach Dewey nicht objektiv, sondern vorläufig. Wahrheit ist das, was sich im praktischen Leben bewährt. Kriterium der Wahrheit ist also Brauchbarkeit, sie ist das, was nützlich ist. Deweys relativistischer Ansatz hat später in Europa auch den Philosophen Karl Raimund Popper geprägt.
1916  Dewey veröffentlicht "Democracy and Education" und "Essays in Experimental Logic" (als revidierte Neuausgabe der Studies in Logical Theory). Nach Dewey soll die Erziehung sich nicht darauf beschränken, bestimmte Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, sondern in erster Linie die Selbsttätigkeit fördern. Das Individuum soll sich seine eigenen Ziele setzen, für Dewey ist dies eine wichtige Voraussetzung zur Demokratie. Als Pädagoge vertritt Dewey damit die amerikanische Strömung der Reformpädagogik, zu der in Europa Maria Montessori (1870-1952), Celestin Freinet (1896-1966), Peter Petersen (1884-1952) und Rudolf Steiner (1861-1925) und A.S. Neill (1883-1973) zählen. Das Hauptziel der Reformpädagogik bestand in der Förderung der kindlichen Persönlichkeit - im Gegensatz zur Anhäufung von abfragbarem Wissen. Die Wissensorientierung wurde von konservativen Pädagogen wie Johann Friedrich Herbart begründet
1918  Dewey unternimmt eine Vorlesungsreise nach Japan und China.
1920  In "Reconstruction in Philosophy" verlangt Dewey eine Erneuerung der Philosophie durch größeren Bezug auf die soziale und kulturelle Wirklichkeit. Zwei Jahre späterveröffentlicht er "Human Nature and Conduct".
1924  Reise in die Türkei. Im nächsten Jahr erscheint sein wichtiges Werk "Experience and Nature". Dewey versucht das philosophische Denken mit alltäglichen Lebensformen zu verbinden. Er verteidigt das naturwissenschaftliche Denken, das er als den bestimmenden Faktor der modernen Kultur ansieht. Erst nach dem Abwurf der von Robert Oppenheimer entwickelten Atombombe im Jahre 1945 gerät Dewey in Selbstzweifel über die Einsatzmöglichkeiten der Technik unter Vernachlässigung moralischer Fragen. 
1926
Dewey reist nach Reise nach Mexiko. Im Jahr darauf stirbt seine Frau Alice. Es erscheint "The Public and its Problems".
1928  Dewey reist in die Sowjetunion.
1929 - 1939  John Dewey ist produktiv. Im folgenden Jahrzehnt erscheinen "The Quest for Certainty", "Philosophy and Civilization", "Art as Experience", "A Common Faith", "Logic: The Theory of Inquiry", "Freedom an Culture" und "Theory of Valuation". Mitte der 1930er Jahre wirkt Dewey in einer internationalen Kommission mit, die die im Moskauer Schauprozess gegen Leo Trotzki erhobenen Vorwürfe überprüft. Trotzki und sein Sohn Leo Sedow werden von Deweys Kommission für nicht schuldig befunden.
1940 1940 setzte er sich für den Verbleib des Philosophen Bertrand Russel im New Yorker Lehramt ein. Russel Hatte sich die Gegnerschaft von konservativen Christen eingehandelt.
1946
Dewey heiratet wieder und adoptiert zwei Kinder. Veröffentlichung von"Problems of Men".
1949
"Knowing and the Known" erscheint zusammen mit dem Politikwissenschaftler und Historiker Arthur F. Bentley.
1952  John Dewey, der Philosoph des amerikanischen Pragmatismus, stirbt im Alter von 92 Jahren am 2. Juni in New York City.
   
  Literatur:
Röd, Wolfgang: Der Weg der Philosophie. Band II. München 1996
Suhr, Martin: John Dewey zur Einführung. Dresden 2005.
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