Christian Morgenstern |
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1871 | Christian Morgenstern wird am 6. Mai 1871 in München geboren. Er ist der Sohn des Kunstprofessors und Malers Carl Morgenstern und dessen Frau Charlotte. |
1892 - 1893 | In Breslauer studiert Morgenstern Jura, Philosophie und
Kunstgeschichte. Weil sein eigentliches Interesse der Dichtkunst gilt,
bricht er das Studium bald wieder ab. Mit Freunden produziert und veröffentlicht er die kritische Zeitschrift "Deutscher Geist". 1893 erkrankt Morgenstern an Tuberkulose. Als Folge wird er immer wieder zu Kuraufenthalten gezwungen. |
1894 - 1899 | Morgenstern zieht nach Berlin. Tätigkeit als Literatur- und Theaterkritiker für die Zeitschriften "Neue Deutsche Rundschau" und "Der Kunstwart". Außerdem veröffentlicht Morgenstern Artikel in den Kulturzeitschriften "Jugend", "Die Gesellschaft" und "Freie Bühne" . |
1895 | Morgenstern gibt seinen ersten Gedichtband heraus: "In Phantas Schloß. Ein Zyklus humoristisch-phantastischer Dichtungen". |
Ab 1897 | Morgenstern arbeitet als Übersetzer und später auch Herausgeber von August Strindberg und Henrik Ibsen. Außerdem übersetzt er Knut Hansen und die französischen Gedichte Friedrichs des Großen. |
1900 - 1902 | Kuraufenthalt in der Schweiz. Morgenstern textet Szenen
und Parodien für Max
Reinhardts Kabarett
"Schall und Rauch. Reinhardt gründete
1901 eine Bühne, die er später in "Kleines
Theater" umbenennt. |
1903 - 1906 | Morgenstern leitet die Redaktion der Zeitschrift "Das
Theater" im Verlag von Bruno Cassirer. In dieser Funktion
unterstützt er die Arbeit Max Reinhardts durch Artikel
über dessen Bühnenarbeit und die Rezensionen
seiner Stücke. Als Direktor des Berliner "Neuen
Theaters" gelingt
Reinhardt
der Durchbruch. Ganz im Sinne des "Deus ex Machina" von Sophokles
und Euripides
setzt er auf moderne Bühnentechnik. Morgenstern arbeitet
außerdem als Lektor für
Cassirer. |
1905 | Reinhardt übernimmt die Leitung des Deutschen Theaters und gründet eine eigene Schauspielschule. |
Morgensterns Galgenlieder |
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1905 - 1906 | Morgenstern veröffentlicht die Gedichtbände "Galgenlieder" und "Melancholie". Sie vereinen in für ihn typischer Weise Ernsthaftes mit Humoristischem. Beeinflusst ist Morgenstern dabei auch von Schopenhauer und Nietzsche. Allerdings lehnt er deren stilistische Strenge ab. Morgenstern bevorzugt groteske Sprachspielereien und neue Wortschöpfungen. |
1909 |
Morgenstern entdeckt den Buddhismus und die Lehre der Anthroposophie. Er schließt sich der anthroposophischen Gesellschaft um Rudolf Steiner an. |
1910 | Heirat mit Margareta Gosebruch. Bei einem Sanatoriumsaufenthalts findet er zum Christentum. Veröffentlichung der Gedichtsammlungen "Palmström" und "Einkehr". |
1914 | Am 31. März 1914 stirbt Christian Morgenstern in Meran an den Folgen der Tuberkulose. |
Nach Morgensterns frühem Tod erscheinen im Verlag Cassirer die Gedichtsammlungen "Palma Kunkel" (1916) und "Der Gingganz" (1919). 1921 wird Morgensterns eigener Kommentar "Über die Galgenlieder" veröffentlicht. Beeinflusst hat Morgenstern mit seinen Sprachspiel u.a. Joachim Ringelnatz, Karl Valentin, Erich Mühsam und Heinz Erhardt. | |
Literatur: Beheim-Schwarzbach, Martin: Christian Morgenstern. Reinbek 1964; Reinhardt, Gottfried: Der Liebhaber. Erinnerungen seines Sohnes Gottfried an Max Reinhardt. München 1973; Piper, Reinhard: Erinnerungen an meine Zusammenarbeit mit Christian Morgenstern. München 1978. |